Jan Koum: Der Milliardär
Jan Koum, WhatsApp-Mitgründer, suchte einen symbolträchtigen Ort aus, um den Vertrag mit Facebook zu unterzeichnen: ein verlassenes Behörden-Gebäude in Kalifornien, in dem er einst für Lebensmittel-Marken anstand.
Geht der Verkauf durch, wäre Koums Anteil an WhatsApp 6,8 Milliarden Dollar wert. Der Verkauf an Facebook krönt einen märchenhaften Aufstieg. Der heute 37-jährige Koum wuchs in einem Dorf in der Ukraine auf. Anfang der 90er Jahre kam er als Teenager mit seiner Mutter in die USA. Dort waren sie zunächst auf Sozialhilfe angewiesen.
Den Wert von WhatsApp begründet Koum auch mit eigenen Erfahrungen. So habe er sich oft gewünscht, mit seinem Vater zu kommunizieren, der in der Ukraine geblieben war und einige Jahre später starb. „Wir wollten eine App entwickeln, die eine 60-jährige Oma ohne jegliche Computer-Kenntnisse nutzen könnte“, sagte er.
Der Milliarden-Deal mit Facebook hat auch eine ironische Seite. Koum und der zweite WhatsApp-Mitgründer Brian Acton hatten 2007 ihre Jobs beim Internet-Pionier Yahoo aufgegeben und sich danach auch bei Facebook beworben. Facebook wollte sie damals nicht. Und auch Twitter ließ Acton seinerzeit abblitzen. dpa