23 Tote bei Hubschrauberabsturz in Sibirien
Moskau (dpa) - Beim Absturz eines Hubschraubers in Sibirien sind mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen, darunter vermutlich auch 10 Kinder. Nur drei Besatzungsmitglieder sowie eine Frau und deren Kind hätten das Unglück überlebt.
Das, sagte der stellvertretende Regierungschef der russischen Teilrepublik Jakutien, Anatoli Skrybykin, am Dienstag der Agentur Itar-Tass zufolge.
Die Maschine vom Typ Mi-8 sei gegen eine Felswand geprallt, sagte Skrybykin. Zum Unglückszeitpunkt herrschte im Norden Jakutiens schlechtes Wetter. Heftiger Wind habe den Mehrzweckhubschrauber gegen den Berg gedrückt, sagte der Chef der Fluglinie Poljarnyje Awialinii, Andrej Korjakin.
An Bord des Mi-8 waren 28 Menschen, darunter mehrere Mitarbeiter des weltweit zweitgrößten Diamantenförderers Alrosa. Der Hubschrauber war auf dem Weg von der Siedlung Deputatski ins Dorf Kasatschje und transportierte unter anderem 187 Kilogramm Gepäck sowie 232 Kilogramm Post und Pakete.
Der Zivilschutz schickte Dutzende Helfer sowie schwere Technik zu der schwer zugänglichen Absturzstelle rund 8500 Kilometer nordöstlich von Moskau. Die Rettungskräfte hätten 15 Kilometer entfernt landen müssen und warteten nun auf besseres Wetter. Daher könnten noch keine endgültigen Angaben über Tote und Verletzte gemacht werden. Die Besatzung habe in einem ersten Bericht über Funk von 19 Toten gesprochen, teilte das Luftfahrtamt Mak mit.
Im riesigen Sibirien dienen Hubschrauber oft als Transportmittel, da es in dem nur wenig bevölkerten Gebiet auch wegen langer schwerer Winter und Permafrost kaum Straßen und Eisenbahngleise gibt. Die Fluglinie Poljarnyje Awialinii verbindet nach eigenen Angaben mehr als 100 Siedlungen in Jakutien. Die Maschinen würden auch bei Temperaturen von minus 50 Grad sowie bei brütender Hitze abheben, wirbt das Unternehmen auf seiner Internetseite.