4,6 Millionen Euro veruntreut — und dann im Casino verspielt
Ex-Top-Manager gesteht vor Gericht den Millionenbetrug.
Erfurt. Der im Kika-Prozess angeklagte ehemalige Top-Manager hat den Millionenbetrug gestanden. Als Gründe gab er am Montag vor dem Landgericht Erfurt seine massive Spielsucht und die Arbeitssituation beim Kinderkanal an. „Ich bedaure zutiefst, dass ich das Vertrauen meiner Mitarbeiter und Vorgesetzten missbraucht und meinen Freunden und der Familie nicht von den Problemen erzählt habe“, sagte der 43-Jährige zum Prozessauftakt.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, er habe von 2005 bis 2010 Rechnungen von 4,6 Millionen Euro ohne Gegenleistung zur Zahlung an eine Produktionsfirma angewiesen. Das Geld soll er sich mit der Firma geteilt haben.
Der ehemalige Herstellungsleiter gab an, dass er sein Vermögen an Automaten verspielt habe. Auch das durch Scheinrechnungen veruntreute Geld habe er im Casino verloren. „Ich habe alles verspielt, was ich in die Hände bekam“, sagte der 43-Jährige. So habe er versucht, seine Frustrationen unter anderem über die Arbeitssituation beim Kika auszugleichen.