72 Tote bei Grubenunglück in Kolumbien befürchtet

Bogotá. Bei einem der schwersten Grubenunglücke der vergangenen Jahre in Kolumbien sind nach Befürchtungen der Behörden 72 Bergarbeiter ums Leben gekommen.

Bis Donnerstagabend (Ortszeit) seien von den insgesamt 79 Arbeitern, die sich zum Zeitpunkt der gewaltigen Methangasexplosion unter Tage befanden, sieben lebend gerettet und 20 tot geborgen worden, teilte der Gouverneur der Provinz Antioquia, Alfredo Ramos, mit.

Für die restlichen 52 Minenarbeiter bestünden kaum noch Überlebenschancen, da es in dem bis zu 1500 Meter tiefen Kohlebergwerk in der Nähe der Stadt Amagá südlich von Medellín keine Atemluft gebe.

In der Mine San Fernando arbeiten normalerweise 600 Kumpel, aber zum Zeitpunkt des Unglücks sei gerade Schichtwechsel gewesen. Anwohner berichteten, die Explosion unter Tage sei bis nach Amagá zu spüren gewesen.

Nach Angaben von Ramos fehlte dem Bergwerk eine Entlüftungsanlage für gefährliche Gase. Dennoch hatte die Mine noch in der vergangenen Woche eine Sicherheitsprüfung bestanden.

Kolumbianische Bergwerke, von denen viele illegal sind, gelten als besonders gefährlich. Die von dem Unglück betroffene Kohlegrube war jedoch eine der wenigen legalen Anlagen und galt als verhältnismäßig sicher.