Ab Ende 2010 Schockfotos auf Zigarettenpackungen
Die Drogenbeauftragte Bätzing will mit drastischen Bildern auf die tödlichen Gefahren des Rauchens hinweisen.
Berlin. Ab Ende 2010 sollen Schock- und Ekelfotos auf Zigarettenpackungen die Raucher vom Griff zum Glimm-stängel abschrecken.
Das kündigte am Freitag die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), anlässlich des Weltnichtrauchertages an. Er steht unter dem Motto steht "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte". Internationale Studien belegten eindeutig die abschreckende Wirkung von Schockfotos auf Zigarettenpackungen, so Bätzing. Diese würden stärker wahrgenommen als die seit 2003 gedruckten Texthinweise.
Laut Martine Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum beweisen Untersuchungen, dass Schockfotos von bis zu 70 Prozent der Raucher wahrgenommen würden, die Textwarnungen vor den gesundheitlichen Risiken des Rauchens in Deutschland hingegen nur von 41 Prozent der Nikotinkonsumenten.
Nach der Einführung von Schockfotos in Kanada im Jahr 2000 sei dort die Raucherquote nachweislich gesunken, sagte Pötschke-Langer. "Es gibt keinen besseren Platz für Anti-Raucherwerbung als auf der Zigarettenpackung selbst." Wer 20 mal am Tag zur Zigarette greife, werde jährlich 7000 bis 8000 mal mit den abschreckenden Fotos konfrontiert.
Weltweit werden Schockfotos bereits in 24 Staaten auf Zigarettenpackungen in unterschiedlicher Größe gedruckt, in Europa sind Belgien und Großbritannien die Pioniere, ab dem Jahr 2010 folgt Lettland. Zu sehen sind auf den Schachteln etwa ein Baby im Zigarettenqualm, Raucherlungen, Krebswucherungen und auch Leichen. Besonders abschreckend wirken Fotos missgebildeter Embryos.
In Deutschland rauchen mehr als 19 Millionen Menschen. 1400 00 sterben nach Angaben der Deutschen Krebshilfe jährlich an den Folgen des Tabakkonsums.