Aberglaube: Angst vor Freitag, dem 13. - Alles nur Hokuspokus

Das heutige Datum jagt vielen Deutschen Angst und Schrecken ein. Psychologen sprechen von einer Phobie.

Düsseldorf. "Haben Sie Angst vor Freitag, dem 13.?" Eine harmlose Frage eines Journalisten eigentlich, doch Nora Tschirners Gesicht durchzuckt blankes Entsetzen. Die 29-jährige Schauspielerin hält sich die Hand vor den Mund und flüstert konspirativ: "Ich hab leider handfeste, stichfeste Beweise, dass Freitag der 13. definitiv Unglück bringt." Sie könne nur leider nicht darüber sprechen, "weil das auch super viel Unglück bringt."

Heute ist das einzige Datum des Jahres, an dem der Freitag auf einen 13. fällt. Pech? Unglück? Horror? Zehntausende schleppen sich mit finsteren Selbstprophezeiungen durch den Tag, nicht wenige bleiben im Bett, um ihr Unheil nicht herauszufordern.

Vor allem die Zahl 13 jagt ihnen Angst und Schrecken ein. Psychologen sprechen von der "Triskaidekaphobie", der panischen Angst vor der 13. Man kann sie behandeln wie Flugangst, Spinnenangst oder Platzangst. Doch Psychologen beobachten, dass die meisten Triskaidekaphobiker dazu neigen, der okkulten Zahl aus dem Weg zu gehen. Das ist auch der Grund dafür, warum viele Hotels auf die Zimmernummer 13 verzichten, viele Fluggesellschaften auf die Reihe 13.

Die christliche Mythologie sagt, dass am letzten Abendmahl 13 Männer teilnahmen - der 13. war Judas. Sie behauptet außerdem, Adam und Eva hätten an einem Freitag von den verbotenen Früchten genascht. Kein Wunder also, dass der größte Börsencrash aller Zeiten am Freitag, dem 13. Mai 1927, seinen Lauf nahm?

"Keine Panik", rät Rüdiger Hackhausen von der Zurich-Versicherungsgruppe. Er hat die suspekten Daten untersucht und festgestellt, dass sich die Schadensmeldungen an diesen Tagen nicht häufen. Sie seien nicht gefährlicher als ein schwarzer Kater.