Achtjährige auf Schultoilette missbraucht
Berlin (dpa) - Nach dem schweren sexuellen Missbrauch einer Achtjährigen auf einer Schultoilette in Berlin-Wedding ermitteln die Behörden in einem zweiten Fall. Der sexuelle Missbrauch eines Mädchens an einer Schule im Stadtteil Frohnau sei am 7. März angezeigt worden, teilte die Polizei mit.
Laut „Tagesspiegel online“ soll dort ein Unbekannter einer Schülerin ebenfalls in einer Toilette aufgelauert haben. Eine Freundin habe das Mädchen gesucht und so eine Vergewaltigung verhindern können. Die Ermittler schließen einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen aufgrund der Vorgehensweise und der unterschiedlichen Täterbeschreibung aus.
Nach dem Missbrauch der Achtjährigen am 1. März in Wedding sucht die Polizei mit Hochdruck nach dem geflüchteten Kinderschänder. Der Mann habe das Mädchen in einer Pause auf der Schultoilette eingeschlossen und sexuell missbraucht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Obwohl aufmerksame Lehrer schnell die Polizei alarmierten, konnte der Täter vor dem Eintreffen der Beamten flüchten - warum, blieb unklar.
Nach Informationen der „B.Z.“ (Freitag) soll der Mann die Toilettentür verriegelt und dem Mädchen ein Messer an den Hals gesetzt haben. Er drohte mehr Gewalt an, falls es nicht tue, was er von ihm verlange. Er soll der Achtjährigen Ohrringe und eine Kette abgerissen haben. Der Täter hinterließ DNA-Spuren an seinem Opfer.
Der Mann soll etwa 30 Jahre alt und zwischen 1,70 und 1,80 Meter groß sein sowie eine untersetzte Figur und kurze, schwarze Haare haben. Er war laut Staatsanwaltschaft den Lehrern sogar aufgefallen, als er an der Schule stand. Er sei angesprochen worden und habe angegeben, auf einen Lehrer zu warten, sagte Sprecher Martin Steltner. Damit seien Zweifel der Pädagogen zerstreut worden. Aus ermittlungstaktischen Gründen sei die Öffentlichkeit erst jetzt informiert worden.
Nach Angaben des Bezirksamtes Mitte wurden alle Schlösser an der Weddinger Schule ausgewechselt. Laut Bildungsverwaltung informierte die Schule sofort nach dem Gewaltübergriff zunächst die Eltern der betroffenen Klasse. Es folgte ein Schreiben an alle Mütter und Väter. Darin sei jedoch in Absprache mit Schulpsychologen nicht genau geschildert worden, was passiert war. Von dem sexuellen Missbrauch hätten die Eltern erst bei einem Treffen in der Schule erfahren.
Die Grundschule und die nähere Umgebung werden von der Polizei überwacht. Die Schulleitung führte zudem mit Eltern und Kindern Präventionsgespräche.