ADAC: Jedes dritte Schulkind im Auto in Gefahr

Studie von Automobilclub und Polizei deckt eklatante Missstände bei der Kinderbeförderung auf.

Düsseldorf. Viele Eltern gehen äußerst fahrlässig mit der Sicherheit ihrer Kinder um: Mehr als jedes dritte Grundschulkind (37 Prozent) ist im Auto falsch, unzureichend oder gar nicht gesichert. Das ist das erschreckende Ergebnis einer bundesweiten Untersuchung von ADAC und Polizei vor Schulen und Kindergärten. "Schon eine Vollbremsung hätte in diesen Fällen schwere Verletzungen zur Folge haben können", heißt es in dem Bericht.

So war mehr als jedes vierte (26 Prozent) überprüfte Schulkind nicht wie vorgeschrieben mit dem Kindersitz, sondern verbotenerweise mit dem Erwachsenengurt oder gar nicht gesichert. Weitere elf Prozent wurden zwar im vorgeschrieben Sitz gefahren, waren aber nicht richtig angeschnallt.

Etwas besser fiel die Überprüfung bei Kindergärten aus - doch war auch hier fast jedes fünfte Kind (17 Prozent) nur mangelhaft gesichert.

An Rhein und Ruhr stellt sich die Situation nach Angaben des NRW-Innenministeriums leider nicht viel besser dar: Bei landesweiten Schwerpunkt-Kontrollen noch im September hatte die Polizei mehr als 23600 Gurt-Ignoranten erwischt. Besonders schlimm: 676 Kinder waren nicht angeschnallt. "Nicht angegurtete Kinder haben ein siebenfach höheres Risiko, bei einem Zusammenstoß getötet oder verletzt zu werden als richtig gesicherte Kinder", betonte Innenminister Ingo Wolf (FDP).

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 8441 Kinder auf NRW-Straßen verletzt und 17 sogar getötet. Mehr als 25 Prozent (2212) der verletzten Kinder verunglückten als Mitfahrer im Auto. Fünf von ihnen starben. Wer ein Kind im Auto nicht richtig anschnallt, muss 50 Euro Bußgeld zahlen.