Aids-Konferenz endet mit mauer Bilanz
Die weltweite Wirtschaftskrise sorgt für Rückschläge.
Washington. Der Weg ist geebnet, aber bis zum Ziel ist es noch weit: Mit ermunternden Statistiken und Forschungsergebnissen im Rücken haben Experten bei der 19. Welt-Aids-Konferenz in Washington den Anfang vom Ende der HIV-Epidemie angekündigt. „Wir glauben, dass ein Ende der Aids-Epidemie möglich ist“, sagt Elly Katabira, Präsident der Internationalen-Aids-Gesellschaft (IAS), die das Treffen organisiert hat. Aber nach einem sechstägigen Programm mit 25 000 Teilnehmern ist auch klar: Bis dieses Ende wirklich erreicht ist, werden noch Jahre, wahrscheinlich eher Jahrzehnte vergehen.
„Wir wissen heute besser als je zuvor, wie wir HIV/Aids besiegen können. Wir wissen, welche Medikamente gebraucht werden, mit welchen Modellen die Therapie auch in das entlegenste Dorf gebracht werden kann und wie wir mit frühzeitiger Behandlung Neuinfektionen verhindern können“, sagt Oliver Moldenhauer von der Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen. „Jetzt muss endlich gehandelt werden — vor allem die Regierungen sind jetzt gefordert.“
Doch solche Forderungen stoßen angesichts einer kriselnden Wirtschaft in vielen Ländern auf betretenes Schweigen. Zahlreiche hochkarätige Regierungsmitglieder aus aller Welt und viele Prominente ließen sich auf der Konferenz blicken, aber einzig die US-amerikanische Außenministerin Hillary Clinton versprach frisches Geld aus den USA. dpa