„Aktenzeichen“-Vater Eduard Zimmermann ist tot
In seiner Autobiographie bekannte der Kriminellen-Jäger, dass auch er einmal ein Gauner war.
Hamburg. Er prägte die deutsche Fernsehlandschaft seit den 60er Jahren wie nur wenige andere: Eduard Zimmermann, von Freunden und Feinden liebevoll und mit einer Portion Respekt "Ganoven-Ede" genannt, ließ es regelmäßig immer freitagabends richtig kribbeln, wenn er in seinem TV-Klassiker "Aktenzeichen XY... ungelöst" auf Gangsterjagd ging.
Vor zwölf Jahren gab Zimmermann die Moderation ab. Deutschlands wohl berühmtester Verbrechensbekämpfer ist am Samstag im Alter von 80 Jahren in einem Münchner Altenheim gestorben.
"Bis 42 Stunden vor seinem Tod war mein Vater zu jeder Minute mit seinem Leben zufrieden", sagte seine Adoptivtochter Sabine am Sonntag. Sie habe ihn seit seinem Abschied aus der Öffentlichkeit beim Jubiläumsfest im Mai 2007 begleiten dürfen, so "wie er mich mein ganzes Leben lang durch Höhen und Tiefen begleitet hat".
Seit 2007 war es ruhig um Zimmermann: Nach dem Tod seiner Frau Rosmarie, die neben Sabine noch Tochter Heike in die Ehe gebracht hatte, kehrte er 2008 aus der Schweiz in seine Heimatstadt München zurück und zog sich angesichts zunehmender Altersdemenz aus der Öffentlichkeit zurück. Stets trat er für konsequente Verfolgung von Verbrechen ein.
Dabei war der TV-Gangsterjäger selbst in seiner Jugend nicht ganz unbescholten. In der Nachkriegszeit versuchte er als Schwarzhändler sein Glück, er klaute als Brotausfahrer Brotmarken und verkaufte sie weiter, wie er in seiner 2005 veröffentlichten Autobiografie "Auch ich war ein Gauner" einräumt. Zimmermann: "Ich bin der Beweis dafür, dass man von der schiefen Bahn wieder runterkommt, wenn man es will."