Alain Juppé: Zurück im Rampenlicht

Alain Juppé ist der neue starke Mann in der Regierungsmannschaft des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy. Der 65-jährige Ex-Premierminister wird Frankreichs neuer Außenminister.

Er löst die zurückgetretene Michèle Alliot-Marie ab. Diese hatte sich im Tunesien-Urlaub zu zwei Flügen im Privatjet eines tunesischen Geschäftsmannes einladen lassen, der dem mittlerweile geschassten Regime von Zine el Abidine Ben Ali nahestand.

Juppé hatte 2004 die politische Szene verlassen müssen, nachdem er im Zusammenhang mit einer Parteispendenaffäre verurteilt worden war. Ende vergangenen Jahres berief Sarkozy den am 15. August 1954 im südwestfranzösischen Mont-de-Marsan geborenen Bürgermeister von Bordeaux dann als Verteidigungsminister erneut in sein Kabinett.

Juppé war bereits 1993 bis 1995 Außenminister in der Regierung von Premierminister Edouard Balladur; dessen Amt übernahm er dann selbst 1995 nach der Wahl von Jacques Chirac zum Präsidenten. Als Premierminister hatte er mit seinen ehrgeizigen Reformplänen hartnäckigen Widerstand in der Bevölkerung und wochenlange Streiks ausgelöst. dpa