Ameneh Bahrami: Die Rächerin
Ameneh Bahrami hatte bei einem Säure-Attentat ihr Augenlicht verloren — nun ist die Iranerin zur Vergeltung in ihre Heimat gereist. Die 32-Jährige hatte vor Gericht erstritten, dass sie ihren Peiniger nach islamischem Gesetz „Auge um Auge“ blenden kann.
Am Samstag soll das Urteil in Teheran vollstreckt werden.
Die mittlerweile in Barcelona lebende Frau sagt: „Das wird für mich nicht nur eine Genugtuung für all das Leid, das mir angetan wurde, sondern auch eine Initiative, um Täter von solchen Aktionen abzuschrecken.“ Der damalige Verehrer und Mitstudent Madschid Mowahedi hatte Bahrami 2004 Schwefelsäure ins Gesicht geschüttet, weil sie ihn zurückgewiesen hatte. Trotz mehrerer Operationen in Spanien blieb sie auf beiden Augen blind, ihr Gesicht ist entstellt. Am Sonntag wird sie dem Mann, der wegen der Tat eine Gefängnisstrafe absitzt, mit einer Pipette Säure in die Augen träufeln. Der Mann soll dafür betäubt werden.
Der Fall und das Urteil des Gerichts im Jahr 2008 hatten weltweit für Aufsehen gesorgt. Selbst iranische Stellen hatten versucht, das Opfer umzustimmen und dazu zu bewegen, auf die Vollstreckung zu verzichten — offenbar vergebens. dpa