Amokläufer tötet drei Menschen bei Aachen
Langerwehe/Aachen (dpa) - Ein Amokläufer soll im Rheinland bei Aachen drei Menschen erschossen und drei weitere schwer verletzt haben. Als die Polizei einen 63-Jährigen unter Tatverdacht stellte, habe der Mann sich in den Kopf geschossen und liege seitdem im Koma.
Das sagte Oberstaatsanwalt Robert Deller am Freitag. Über das Motiv für die Taten ist nichts bekannt. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann zuerst Schwager und Schwägerin, dann seine Frau erschossen hat. Danach habe er drei weitere Menschen nacheinander aus dem Schlaf geschellt und sie angeschossen. Dann stoppte ihn die Polizei.
Nach den bisherigen Erkenntnissen ist der 63-Jährige zunächst aus seinem ländlichen Heimatort Langerwehe ins rund 20 Kilometer entfernte Kerpen gefahren. Dort soll er die 71-jähriges Schwester seiner Frau und deren 73 Jahre alten Mann mit einem Kleinkalibergewehr erschossen haben.
Dann sei er wohl nach Langerwehe zurückgefahren und habe seine 64-jährige Ehefrau getötet, sagte Deller. Anschließend habe er am frühen Donnerstagmorgen in drei verschiedenen Häusern in Langerwehe Bewohner aus dem Schlaf geklingelt und auf sie geschossen. Eine 54-jährige Frau sowie zwei 58 und 61 Jahre alte Männer wurden schwer verletzt. Um Haaresbreite wären auch sie gestorben, berichtete der Staatsanwalt. Bei allen Taten sei die gleiche Waffenart und Munition verwendet worden.
Als die inzwischen alarmierte Polizei den Mann schließlich fand und ihn stellen wollte, habe er sich in seinem Auto sitzend in den Kopf geschossen. Der Mann liegt im Koma. „Ob er aus diesem Zustand jemals herauskommt, ist mehr als fraglich“, sagte Deller. Über sein Motiv gebe es nur Mutmaßungen und Spekulationen.