Anders Fogh Rasmussen: Der stille Sieger
Dänemarks alter und neuer Ministerpräsident, gilt als eher stiller Typ. Das passt gut zur Wiederwahl des 54-jährigen Rechtsliberalen, die weit weniger beeindruckend ausgefallen ist als die Siege 2001 und 2005.
Düsseldorf. Tatsächlich zeichnet sich eine schwierige Regierungsbildung ab. Die drei bisherigen Parteien des Rechtsblocks errangen eine hauchdünne Mehrheit von 90 zu 89 Mandaten im Folketing. "Ach, das kriegen wir schon hin", meinte Rasmussen dazu.
In den sechs Amtsjahren hat der Kopenhagener Regierungschef sein Land entschlossen umgekrempelt. Als Chef der rechtsliberalen Partei Venstre führte Rasmussen die schärfsten Zuzugsbeschränkungen für Ausländer in Westeuropa ein. Er machte Dänemark zu einem treuen Verbündeten von US-Präsident George W. Bush und setzte die Kriegsteilnahme im Irak durch. Innenpolitisch profilierte sich der Ex-Steuerminister lange als unversöhnlicher Gegner des sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaates und Neoliberaler.
Der überzeugte EU-Anhänger Rasmussen gilt als Asket, der sich am wohlsten fühlt, wenn er lange joggen oder beim Urlaub in Südfrankreich steile Berge hochradeln kann.