Olaf Scholz: Der Scholzomat
Olaf Scholz war schon länger im Gespräch für höhere Ämter, jetzt übernimmt der 49-Jährige als Nachfolger von Franz Müntefering gleich das wichtige Arbeitsministerium für die SPD. Damit gelingt ihm dreieinhalb Jahre nach seinem Aus als SPD-Generalsekretär endgültig das politische Comeback, an dem er zuletzt als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion gearbeitet hatte. Schneller als erwartet steht der Hamburger Jurist wieder im Rampenlicht.
Im Frühjahr 2004 war der gebürtige Osnabrücker an einem Tiefpunkt angelangt. Als Müntefering den Parteivorsitz von Gerhard Schröder übernahm, kam auch das Aus für dessen Generalsekretär. 14 Monate hatte Scholz an Schröders Seite amtiert. Der Jurist galt als ehrgeiziger Macher und gewiefter Parteistratege. Doch es folgten Wahlniederlagen in Serie, enttäuschte Mitglieder verließen die SPD. Scholz gelang es nicht, die SPD-Klientel für die Reformen der Bundesregierung zu gewinnen. Als "Scholzomat" wurde er boshaft betitelt, als uncharismatischer Redner ohne Sinn und Gefühl für die Sorgen der Basis. Jetzt hat der verheiratete Scholz die Gelegenheit zu zeigen, was er als Arbeitsminister kann.