April, April: Angela Merkel schwanger und Finanzminister ein Steuersünder

Hamburg. Zum 1. April scherzten wie alle Jahre wieder zahlreiche Medien,Behörden, Verbände und Firmen zum Auftakt des vierten Monats im Jahr. Diesemal waren die Themen der mehr oder weniger lustigen Witze unter anderem eine schwangere Bundeskanzlerin, ein Steuern hinterziehender Bundesfinanzminister, neue Jobs für Altkanzler Gerhard Schröder und den scheidenden Bahnchef Hartmut Mehdorn, die Wiedereinführung der D-Mark in Krisenzeiten sowie eine Abwrackprämie für alte Kleidung.

Der hessische Radiosender FFH berichtete am Mittwochvormittag etwa, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) schwanger sei. Mit Stimmen- Imitatoren "belegte" der Sender die Meldung: eine Reaktion von SPD- Chef Müntefering, Interviews mit der Kanzlerin und einem Gynäkologen. Um 15 Uhr löste der Sender den Scherz auf.

Bis dahin seien zahlreiche Glückwunsch-E-Mails eingegangen, berichtete FFH. In der Schweiz hieß es vom Privatsender "Radio Top", Finanzminister Peer Steinbrück (SPD), der in den vergangenen Wochen mit harschen Äußerungen über Steueroasen für Unmut in der Schweiz gesorgt hatte, hinterziehe möglicherweise selbst Steuern in der Eidgenossenschaft. Denn seine Frau Gertrud habe einen Zweitwohnsitz in der Nähe von Winterthur.

Der Hessische Rundfunk meldete, neuer Bahnchef werde Ex-Kanzler Schröder, während der "Tagesspiegel" in Berlin den scheidenden Bahnchef Mehdorn zum neuen Boss der Berliner Verkehrsbetriebe BVG kürte. Das Online-Portal MSN (Microsoft Network Online Services) berichtete von einem "Paukenschlag", dass die Bundesregierung in der Finanzkrise die D-Mark als "Stabilitätswährung" wieder einführe.

Der Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie teilte indes mit, die Bundesregierung habe als modisches Gegenstück zur Abwrackprämie für Autos eine sogenannte Outfit-Prämie eingeführt - 50 Euro Zuschuss beim Kauf eines Anzugs deutscher Hersteller, bei Kostümen 75 Euro, bei Kleidern sogar 100 Euro.

Der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtete unterdessen, der Dialekt Kölsch werde an einem Kölner Gymnasium zum Abiturfach. 2011 sei es soweit. Die dänische Zeitung "Politiken" kündigte an, die dänische Regierung wolle die Konjunktur ankurbeln, indem sie das Rauchverbot in Kneipen zurücknehme.

Außerdem machte eine Meldung der Umweltstiftung WWF in Österreich die Runde, nach der Forscher im Regenwald des Amazonas Affen getroffen hätten, mit denen sie sich unterhalten können.

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) wollte angeblich eine neue Schafsrasse in der Lausitz ansiedeln: Die rumänischen "Vampirschafe" könnten sich mit überlangen Schneide- und Eckzähnen selbstständig gegen Wölfe verteidigen.

Auch im Straßenverkehr sollte sich Grundlegendes ändern. So behauptete der Landesbetrieb Straßen.NRW, dass die 61 Autobahnkreuze im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen mit Geld aus dem Konjunkturprogramm zu Kreisverkehren ausgebaut werden sollen.