Aschewolke: Ryanair soll Millionenstrafe zahlen
Billigflieger soll Passagiere während des Asche-Chaos im April ungenügend versorgt haben. Isländischer Vulkan weiter aktiv.
Rom. Der Billigflieger Ryanair muss eine Millionenstrafe zahlen, weil er im Vulkanasche-Chaos gestrandeten Passagieren nicht genug geholfen hat. Das italienische Amt für Flugsicherheit (Enac) verhängte gegen Ryanair eine Geldstrafe von drei Millionen Euro, wie die römische Tageszeitung "La Repubblica" berichtete.
Die Billigfluglinie sei Mitte April auf dem römischen Flughafen Ciampino in mindestens 178 Fällen ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen. So seien die wegen der Luftraumsperre gestrandeten Passagiere - darunter Familien mit Kleinkindern und alte Menschen - nur unzureichend mit Lebensmitteln, Getränken, Übernachtungsmöglichkeiten oder Ersatzflügen versorgt worden.
Eine Ryanair-Sprecherin bezeichnete die Anschuldigungen als "kompletten Blödsinn". Ryanair habe sich an die Regeln gehalten.
Im Fall einer ausfallenden Flugverbindung ist die Airline gesetzlich verpflichtet, für Ersatzflug, Verpflegung und die Unterbringung der Passagiere zu sorgen.
Trotz des unverändert aktiven Vulkans auf Island gibt die Deutsche Flugsicherung (DFS) für den Himmel über Deutschland vorerst Entwarnung. "Bis auf weiteres kann uneingeschränkt geflogen werden, wahrscheinlich mindestens bis Dienstag", sagte eine DFS-Sprecherin.
In Irland und Großbritannien wurden am Sonntag dagegen Teile des Luftraums wegen der Aschewolke geschlossen. Die Flughäfen in London blieben aber offen. Noch am Freitag hatte es so ausgesehen, als ob ab Montag auch bei uns mit Einschränkungen zu rechnen sei. Der Wind über dem Vulkan Eyjafjallajökull in Island hatte gedreht und trieb die Aschewolke wieder auf den Kontinent zu.
Die Lufthansa startete am Sonntag einen eigenen Messflug, um die Aschekonzentration zu erfassen. Die Maschine sollte sieben Stunden in der Luft sein und Deutschland, Skandinavien, die Britischen Inseln und Teile des Nordatlantiks überfliegen. Ergebnisse erwartet die Lufthansa Anfang der Woche. Die Maschine war bereits im April in der Luft. Damals wurden nur geringe Konzentrationen an Aschepartikeln gemessen.