Auch Telefónica-Kunde von Betrug im Online-Banking betroffen
München (dpa) - Nach Mobilfunkkunden der Deutschen Telekom ist auch ein Kunde von Telefónica Deutschland von einem Betrugsfall im Online-Banking betroffen. Das bestätigte ein Unternehmenssprecher. Der Fall sei anders gelagert als bei der Telekom.
Hintergrund für den Betrug sei individuelles Fehlverhalten, sagte der Sprecher. Zu weiteren Details wollte er sich mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht äußern. Der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge wurden dem betroffenen Kunden, der einen Tarif des von Telefónica übernommenen Anbieters E-Plus nutzte, über das sogenannte mTan-Verfahren insgesamt 10 600 Euro vom Konto abgezogen, und zwar in mehr als 100 einzelnen Buchungen über jeweils 100 Euro.
Telefónica habe dem Sohn des Mannes die Auskunft gegeben, dass in einem Shop am Frankfurter Flughafen eine zweite Sim-Karte für den Mann freigeschaltet worden sei. Laut dem Bericht gab der Shop selbst an, eine solche Freischaltung nicht registriert zu haben.
Bereits am Vortag hatte die „SZ“ über eine Betrugsserie gegen Mobilfunk-Kunden der Telekom berichtet. Betroffen sind mehrere Dutzend Kunden verschiedener Banken, die sich die Transaktionsnummern für Bankgeschäfte per SMS auf ihr Handy mit Telekom-Vertrag haben schicken lassen. Der Schaden wird laut der Zeitung auf mehr als eine Million Euro geschätzt. Allein bei einem Postbank-Kunden seien mehr als 30 000 Euro abgebucht worden, sagte die Sprecherin. Die Bank habe das Geld aber ersetzt.
Bei den Angriffen seien erst die Rechner der Betroffenen gehackt worden, um die Konten-Nummern und Online-Zugangsdaten abzufischen. Danach hätten sich Kriminelle illegal Ersatz-Sim-Karten für die Handys der Opfer beschafft, indem sie sich als angebliche Händler ausgaben. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin hat die Telekom ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft, um diese Betrugsmasche zu verhindern.