Wer kann zuerst sein Outlet eröffnen?
Wuppertal peilt den Spätsommer 2017 an, Remscheid das Frühjahr 2016 und Solingen den Herbst desselben Jahres. Ob das klappt, steht in den Sternen.
Wuppertal/Remscheid/Solingen. Über allen Diskussionen und Streitigkeiten um die räumliche Nähe der Outlets und deren sich teilweise überschneidenden Angeboten steht die Frage, wie schnell die Planungen umgesetzt werden können. Für die Investoren und Betreiber der drei geplanten Outlet-Center in der Bergischen Region ist sehr wichtig, wann sie ihre Shoppingmalls eröffnen können. Das Wettrennen um die zukünftige Kundschaft ist längst in vollem Gange. Wir fassen den Stand der Planungen und Umsetzungen an den drei Standorten Wuppertal, Remscheid und Solingen zusammen.
Die Eröffnung ist im Spätsommer 2017 geplant, dann soll der erste von drei Bauabschnitten fertig sein. Standort ist die ehemalige Bundesbahndirektion am Döppersberg mit rund 10 000 Quadratmetern Verkaufsfläche und rund 65 Shops. Beim zweiten Bauabschnitt kommen etwa 13 000 Quadratmeter hinzu, beim dritten weitere 7000. Investor Uwe Clees nennt ein Investitionsvolumen von 120 Millionen Euro.
Nach Ende des dritten Bauabschnitts, der bis zur ehemaligen Post in Elberfeld reicht, werden den Kunden auf 30 000 Quadratmetern Verkaufsfläche rund 150 Geschäfte zur Verfügung stehen. Dies soll bis zum Jahr 2019 realisiert werden. Betreiber ist die Firma ROS Retail Outlet Shopping. ROS-Geschäftsführer Thomas Reichenauer stellt nach Vollendung des ersten Bauabschnitts die Schaffung von bis zu 350 neuen Arbeitsplätzen in Aussicht, mit Fertigstellung aller Abschnitte natürlich deutlich mehr.
15 Millionen Euro soll das Designer Outlet Center (DOC) in die Kassen der Stadt Remscheid spülen. Das Geld kommt durch Grundstücksverkäufe zusammen. Unter anderem werden Jahn-, Kirmesplatz und das Röntgenstadion in Lennep überbaut. Mit den Einnahmen will Remscheid unter anderem eine neue Sportstätte im Ortsteil Hackenberg errichten. Die Stadt muss zudem eine neue Feuerwache bauen und eine Grundschule umsiedeln, die sich auf dem Bauland befinden. Betreiber des Outlets ist McArthur Glen, das Investitionsvolumen beträgt mehr als 120 Millionen Euro. Die geplante Verkaufsfläche umfasst 20 000 Quadratmeter.
Angesichts der Dimension des Projekts erwartet die Stadtverwaltung hunderte neue Arbeitsplätze durch das DOC. Baurecht wollen die Remscheider Politiker im Frühjahr 2016 schaffen, wenn sie den Bebauungsplan nach seiner zweiten Offenlage verabschieden. Vermutlich werden sich daran aber Klagen anschließen — unter anderem von einer Bürgerinitiative, die sich gegen das Projekt wendet.
Bereits im Herbst 2016 soll in Solingen das Outlet-Center „My Urban Outlet“ eröffnen. Dafür wird das bereits bestehende Einkaufszentrum Clemens-Galerien in der Innenstadt umgebaut. Die 15 Jahre alten Galerien kämpfen seit langem mit Leerständen. Verschärft hat sich die Situation mit der Eröffnung des neuen Einkaufszentrums Hofgarten 2013, das ebenfalls in der Innenstadt liegt.
Investor beim Solinger Outlet-Center ist die Immobiliengesellschaft Sunrise Properties aus Berlin, umgesetzt wird das Konzept von CR Investment Management. Die neuen Eigentümer wollen nach eigenen Angaben eine siebenstellige Summe in die Umgestaltung der Clemens-Galerien stecken. 8500 Quadratmeter — die Hälfte der Gesamtfläche — sind für Outlet-Geschäfte vorgesehen: vor allem aus den Bereichen Bekleidung, Sportartikel, Wohnaccessoires und Pflegeprodukte. Platz ist für 35 bis 40 Geschäfte mit Flächen von 55 bis 1700 Quadratmetern Verkaufsfläche. Auch Gastronomie ist geplant. Einige der „alten“ Mieter wie das Cinemaxx sollen bleiben.