Ausblick auf das Kinojahr 2015
Berlin (dpa) - An so einen Riesenerfolg muss man einfach anknüpfen: Mit mehr als sieben Millionen Kinozuschauern ist die Komödie „Fack ju Göhte“ einer der erfolgreichsten deutschen Kinofilme der vergangenen Jahrzehnte.
Kein Wunder, dass wenige Monate nach dem Start schon Teil zwei mit Elyas M'Barek in Arbeit ist und im kommenden Jahr in die Kinos kommen soll. Doch die Konkurrenz ist 2015 groß. Zum Beispiel gibt es da auch den neuen „James Bond“, die actionreiche Fortsetzung „Jurassic World“ und den Abschluss der „Panem“-Reihe.
Das Kinojahr startet allerdings wie gewohnt mit einigen Favoriten auf die Oscar-Trophäen, die Ende Februar in Hollywood vergeben werden: In „Der große Trip - Wild“ durchquert Reese Witherspoon zu Fuß und allein die USA, um ihre traumatische Vergangenheit zu überwinden. Auch der Brite Benedict Cumberbatch („Der Hobbit“) gilt mit seiner intensiven Darstellung in „The Imitation Game“ über Alan Turing, der im Zweiten Weltkrieg den Code der Nazis knackte, als ein großer Anwärter auf einen Academy Award.
Die ganz großen Kinospektakel hingegen stehen dann erst zum Jahresende an. Der britische Agent 007 wird ab Oktober zum 24. Mal (!) gegen das Böse ankämpfen, dieses Mal unter dem Titel „Spectre“ und wie zuletzt bei „Skyfall“ wieder mit Daniel Craig als James Bond und unter der Regie von Sam Mendes. Für „Star Wars“-Fans wird es kurz vor Weihnachten spannend, wenn „Episode VII - The Force Awakens“ die erfolgreiche Sci-Fi-Reihe fortsetzt. Ein anderes Kinophänomen geht dagegen zu Ende: Das Finale von „Die Tribute von Panem“ wurde zwar in zwei Filme aufgeteilt, doch der Abschied von Jennifer Lawrence als Katniss Everdeen ist damit nur aufgeschoben - auf November.
Die Macher anderer Filmreihen denken dagegen gar nicht ans Aufhören. So erlebt Tom Cruise mal wieder eine „Mission Impossible“, dieses Mal seine fünfte. Auch Arnold Schwarzenegger kann es nicht lassen und gibt erneut den „Terminator“, während bei „Paranormal Activity“ der Horror ebenfalls in die fünfte Runde geht. Das wird nur von „Fast & Furious“ getoppt: „Supercharged“ ist bereits der siebte Auto-Raser-Teil.
Doch es gibt auch Neues. Daniel Radcliffe etwa, einstiger „Harry Potter“-Star, zeigt in gleich zwei Filmen seine komödiantische Seite: in der Romanze „What if“ verliebt er sich in seine beste Freundin und „Trainwreck“ drehte er unter der Regie des Comedyexperten Judd Apatow. Tim Burton holte für das Drama „Big Eyes“ über die US-Künstlerin Margaret Keane und deren Ehemann mal nicht seinen Dauerstar Johnny Depp vor die Kamera, sondern drehte mit Christoph Waltz und Amy Adams.
Mit deutlich unbekannteren Namen geht „Fifty Shades of Grey“ nach den super-erfolgreichen Sado-Maso-Romanen von E.L. James am Valentinstag im Februar an den Start. Für Regisseurin Sam Taylor-Johnson ist es erst der zweite Spielfilm, auch die Hauptdarsteller Dakota Johnson und Jamie Dornan sind kaum bekannter - und doch könnte sich das Werk dank seiner erotischen Thematik und eben auch des Bucherfolgs zu einem der großen Kinospektakel des Jahres entwickeln.
Und aus Deutschland? Da kündigen sich ebenfalls mögliche Publikumsfavoriten an. So soll 2015 zum Beispiel die Verfilmung von Hape Kerkelings Bestseller „Ich bin dann mal weg“ über dessen Reise auf dem Jakobsweg mit Devid Striesow in der Hauptrolle ins Kino kommen. Auch Matthias Schweighöfer stand nach „Vaterfreuden“ erneut vor und hinter der Kamera und bringt im Frühjahr seine Komödie „Der Nanny“ heraus. Ach ja, und der Start von „Fack ju Göhte 2“ ist für September angesetzt.