Ausstellung: Johannes Rau in Bildern
Eine Foto-Schau im Landtag zeigt Stationen des SPD-Politikers. Begegnungen mit den Menschen stehen im Mittelpunkt.
Düsseldorf. Sich ein Bild von jemandem zu machen, ist eine große Aufgabe. Johannes Rau zum Beispiel stand nahezu 50 Jahre in der Öffentlichkeit, bekleidete verschiedenste Funktionen des politischen Betriebs vom Ratsherrn in Wuppertal bis hin zum Bundespräsidenten. Ihn haben unzählige Menschen gesehen, so mancher hat sich seinen eigenen Eindruck von ihm gemacht.
Wie auch unzählige Fotografen. Eine besonders gelungene Auswahl ihrer Werke zeigt nun eine Fotoausstellung im NRW-Landtag. Sie wird von der SPD-Landtagsfraktion ausgerichtet - ein Bekenntnis zum langjährigen Ministerpräsidenten, der NRW geprägt hat wie kein anderer und der letzte SPD-Politiker mit Mehrheitsgarantie war.
Die besonders eindrücklichen Fotos sind Schwarz-Weiß gehalten. Sie zeigen Rau über eine Wegstrecke von rund 60 Jahren - den 17-jährigen, noch recht unsicher wirkenden Wuppertaler im Zeltlager eines Schülerbibelkreises, den gereiften und in sich ruhenden Bundespräsidenten in seinem Amtssitz Schloss Bellevue.
Es ist ein lohnender Ausstellungsbesuch in den dafür freilich nicht entworfenen Vorräumen der SPD-Landtagsfraktion.
Eher schmucklose Stellwände zeigen die wichtigen Stationen der Karriere: die für den überzeugten evangelischen Christen so wichtige Freundschaft zu Gustav Heinemann, die Begegnungen mit den "einfachen Menschen", die von ihm häufig gesuchten, aber nicht immer mit Erfolg absolvierten Skatrunden. Immer nahe am Menschen - so könnte die Klammer für die Fotos auch heißen.
Und es sind natürlich die Familienbilder, die noch einmal zeigen, wie der Politiker eben auch war: Vater von drei Kindern und auch Ehemann, der seiner Frau vertraute.
Vor 500 Gästen erinnerte Christina Rau gestern Abend im Landtag an ihren Mann: Er hat immer gesagt, dass das Amt des Oberbürgermeisters in Wuppertal das schönste für ihn war - weil es so nah an den Menschen war." SPD-Landeschefin Hannelore Kraft bezeichnete die Ausstellung als "Ansporn, diesen seinen Weg weiter zu gehen."