Haiti: Rettungstrupps aus dem Rheinland
Ärzteteams und Hilfsorganisationen arbeiten mit Hochdruck.
Düsseldorf/Tönisvorst/Hilden. In NRW ist die Solidarität mit den Erdbebenopfern groß: Ein vierköpfiges Rettungsteam der Kölner Malteser startete am Donnerstag vom Düsseldorfer Flughafen aus in das Katastrophengebiet. Es will mit seinem einwöchigen Einsatz helfen, in Haiti die Weichen für einen Wiederaufbau zu stellen. Noch nicht nach Haiti gestartet sind die Duisburger Retter der International Search and Rescue-Truppe.
Die ersten internationalen Einheiten der Uno sind soeben in Haiti eingetroffen sind, um die Lage zu erkunden. Erst wenn sie grünes Licht geben, werden sich das Duisburger Team mit Rettungshundeführer, Bergungsexperten und Medizinern auf den Weg machen. Sie sind darauf spezialisiert, Menschen aus eingestürzten Gebäuden zu retten.
Gleichzeitig wird die Versorgung von Verletzten durch Notärzte und Rettungsassistenten mit medizinischer Ausrüstung sichergestellt, die von der Hilfsorganisation "action medeor" zur Verfügung gestellt wird. Bei der Hilfsorganisation in Tönisvorst werden zurzeit Notfall-Pakete mit Schmerzmitteln, Verbandsmaterial, chirurgischem Besteck und Antibiotika gepackt. Die ersten vier, die jeweils eine Tonne wiegen, sind schon auf dem Weg. Mit den Gütern können 120 000 Menschen einen Monat lang medizinisch versorgt werden.
Verzweiflung herrscht bei den Mitgliedern von "Haiti-Med". "Wir versuchen ununterbrochen, Kontakt zu unseren Freunden und Verwandten herzustellen", sagt die Geschäftsführerin des Vereins mit Sitz in Hilden, Veronika Kleinsimlinghaus. "Bisher war alles vergeblich." Seit 1991 unterstützt "Haiti-Med" Menschen in dem verarmten Karibikstaat. Die Mitglieder sind fast ausschließlich Haitianer und deren Angehörige. Aktuell werden drei Gesundheitszentren finanziell gefördert. "Zwei liegen mitten in Port-au-Prince. Ob sie noch stehen, wissen wir nicht", sagt Kleinsimlinghaus. Sobald wie möglich sollen jetzt Spendengelder fließen.
Ein Aufatmen gibt es bei dem Verein "Hilfe für Haiti" aus Erkrath - zumindest zum Teil. Das Kinderheim, das seit über 20Jahren in Port-au-Prince unterstützt wird, scheint einigermaßen unversehrt zu sein, wie Sprecher Johannes Hoffmann erklärt. Ungewissheit herrscht dagegen, was das Schicksal des zweiten Erkrather Projektes, eines Heims speziell für Jungen, angeht. Zu diesem konnte noch kein Kontakt hergestellt werden. In erhöhter Alarmbereitschaft ist das Technische Hilfswerk in Ratingen, das bereits bei Erdbeben in China und im Iran im Einsatz war. Red