Australier bei Stierhatz in Pamplona schwer verletzt
Pamplona (dpa) - Ein 24-jähriger Australier ist am Freitag bei der Stierhatz in Pamplona schwer verletzt worden. Der junge Mann wurde nach Krankenhausangaben in der Arena am rechten Oberschenkel aufgespießt und musste operiert werden.
Sein Leben sei nicht in Gefahr.
Auch ein 21-jähriger Amerikaner wurde durch einen Hornstoß am Bein verletzt. Insgesamt wurden acht Läufer verletzt. Die meisten erlitten Prellungen in Brust und Gesicht.
Es war der zweite Tag des traditionellen Stiertreibens in der nordspanischen Stadt. Die morgendliche Stierhatz dauerte drei Minuten und zehn Sekunden. Die Kampfstiere kamen aus einer Zucht, deren Tiere als besonders gefährlich gelten und von den Läufern gefürchtet werden. Der 555 Kilogramm schwere rotbraune Bulle, der den Australier verletzte, war bei der Hatz zurückgeblieben und als letzter in die Arena am Ende der 825 Meter langen Strecke gegangen. Dort wurde er von dem Australier mehrfach provoziert. Als der junge Mann ausrutschte, stieß der Stier zu.
Ein 23-jähriger Italiener, dessen Freund zu den Verletzten gehörte, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, sagte nach seiner ersten Stierhatz-Erfahrung: „Wir wussten, dass es gefährlich ist, aber nicht so sehr“. Für den jungen Römer und seine Freunde, die das Spektakel erstmals miterlebten, ist der Spaß vorbei. „Wir reisen übermorgen ab und werden nächstes Jahr bestimmt nicht zurückkehren. Einmal im Leben reicht!“
Bis zum 14. Juli werden täglich um acht Uhr sechs Kampfstiere und mehrere zahme Leitochsen durch die Gassen der Altstadt bis in die Arena gejagt, wo sie abends von Toreros getötet werden. Hunderte Männer, die „mozos“, rennen vor den Tieren her.
Als einzige „Waffe“, um die Bullen von sich fernzuhalten, ist eine zusammengerollte Zeitung erlaubt. Die Hatz („encierro“) war durch Ernest Hemingways Roman „Fiesta“ (1926) weltbekannt geworden. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1924 kamen 15 Läufer ums Leben, zuletzt 2009 ein 27-jähriger Spanier.