Autofahrer seltener im Stau – sagt die Statistik
Die Zahl der Störungen geht um 22 Prozent zurück. Eine Ursache ist der durch die Krise gesunkene Lkw-Verkehr.
Düsseldorf. Wer sich allmorgendlich im Schneckentempo, mit schleifender Kupplung und gerissenem Geduldsfaden in gefühlten drei Stunden zur Arbeit quält, dürfte über die folgende Statistik ziemlich erstaunt sein: Die Zahl der Staus in Nordrhein-Westfalen soll im vergangenen Jahr gegenüber 2008 um satte 22 Prozent gesunken sein. Das sagt zumindest Landesverkehrsminister Lutz Lienenkämper (CDU), der die Statistik am Freitag vorstellte.
Insgesamt kam es 2009 laut Verkehrsministerium zu rund 32.500 Staus, bedingt durch Witterung, hohes Verkehrsaufkommen, Unfälle und Baustellen. 2008 wurden noch 41.700 Störungen registriert. Der Rückstau sei im Vergleichszeitraum von rund 76.300 Kilometern auf 57.000 Kilometer gesunken. Das entspricht einem Rückgang von 25 Prozent.
Einen großen Anteil am Rückgang der Staus hat laut Lienenkämper die Fertigstellung von besonders stark frequentierten Autobahnabschnitten wie der A 3 zwischen Köln-Heumar und Köln-Dellbrück, der A 1 zwischen Hagen/ Nord und dem Kreuz Westhofen und der A57 zwischen dem Kreuz Kaarst und dem Kreuz Meerbusch. Ebenso habe das zurückgegangene Aufkommen an Schwerlastverkehr durch die Wirtschaftskrise eine Rolle gespielt.
Wie das Ministerium betont, seien die Bauzeiten auf den Autobahnen erheblich verkürzt worden. Hierzu hätten Nachtarbeit sowie eine festgeschriebene Sechs-Tage-Woche beigetragen. Durch eine spezielle Bonus-Regelung in den Verträgen mit den Bauunternehmen ist die pünktliche Fertigstellung der Arbeiten für die Firmen lukrativ: Bleibt die Firma unter der vorgegebenen Bauzeit, kann sie mit einer Bonuszahlung rechnen.
Wer jedoch gehofft hätte, das Phänomen Stau sei nun flächendeckend auf dem Rückzug, wird enttäuscht: Der ADAC rechnete zum Ende der Osterferien mit erheblichen Behinderungen.