Ban Ki Moon: Der Diplomat

Ban Ki Moons Start in seinen Traumberuf war ein Fehlstart. An seinem zweiten Arbeitstag, dem 2. Januar 2007, erntete der UN-Generalsekretär Kritik, weil er das Todesurteil gegen Iraks Ex-Diktator Hussein nicht kritisierte — obwohl doch die UN-Menschenrechtserklärung die Todesstrafe ablehnt.

Foto: Maurizio Gambarini

Ban hatte Probleme, Nachfolger des charismatischen Kofi Annan zu sein — und er hat sie noch. Dennoch hat der Südkoreaner die UN geprägt und auch gestärkt. Am Freitag wird er 70.

Ban ist mit jeder Faser seines Körpers Diplomat. Er spricht mehrere Sprachen, auch etwas deutsch, ist mit verschiedenen Kulturen, Religionen und Bräuchen vertraut und schätzt die Vielfalt der Welt. Selten erhebt er seine Stimme, selten sind seine Worte drastisch.

Geboren wurde der Koreaner als Japaner. Denn als der Sohn eines Händlers in einem kleinen Dorf zur Welt kam, war Korea Teil des japanischen Kaiserreichs. Dann überfielen die Kommunisten Südkorea und der Junge wurde zum Flüchtling — das prägte. Der fleißige Ban wurde zum hervorragenden Schüler und gewann sogar einen Studienaufenthalt in den USA. Da durfte er 1962 Präsident John F. Kennedy die Hand drücken — und sein Entschluss stand fest, in die Politik zu gehen. dpa