Bauernregel: Der Siebenschläfer hat vom Wetter keine Ahnung
Trotzdem: Wenn’s heute und in den nächsten Tagen regnet, fällt der Sommer wohl ins Wasser.
Düsseldorf. Heute ist Siebenschläfer-Tag. Ein Tag, an dem viele Menschen aufs Wetter achten. Schließlich geht es um nichts weniger als den Sommer. Denn nach einer alten Bauernregel entscheidet sich an Siebenschläfer, wie das Wetter in den kommenden sieben Wochen wird: "Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag."
Dabei ist der einzige, dem das heutige Wetter ziemlich egal ist - der Siebenschläfer (lat. = glis glis). Denn das possierliche, eichhörnchenähnliche Tier hat nicht nur vom Wetter keine Ahnung, sondern auch rein gar nichts mit der Namensgebung für den heutigen Lostag zu tun.
Dessen Name leitet sich vielmehr von jenen sieben Brüdern aus Ephesus ab, die als Christen ihres Glaubens wegen verfolgt und im Jahr 251 auf Befehl des römischen Kaisers Decius in einer Höhle eingemauert wurden - und dort der Sage nach fast 200 Jahre schliefen. Sie werden bis heute als Märtyrer verehrt.
Doch ihr Gedenktag, der heutige 27. Juni, liegt kalendarisch eigentlich falsch. Tatsächlich nämlich müsste er am 7. Juli sein. Der Grund: Im Jahr 1582, bei der Umstellung vom Julianischen auf den Gregorianischen Kalender, waren zehn Tage ersatzlos gestrichen worden.
Dennoch ist an der Bauernregel vom Siebenschläfertag etwas dran: Nicht nur die alten Überlieferungen der Bauern, sondern auch exakte meteorologische Wetterbeobachtungen in den vergangenen eineinhalb Jahrhunderten haben ergeben, dass die Sommer sich meist tatsächlich so entwickeln, wie sich das Wetter ab dem 27. Juni präsentiert. Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach bestätigt, dass in Mitteleuropa im Zeitraum Ende Juni/Anfang Juli in mehr als 60 Prozent der Jahre eine lang anhaltende stabile Wetterperiode beginnt - sei sie nun sonnig-warm oder regnerisch-kühl. Das lässt zumindest 40 Prozent Hoffnung, dass dieser Sommer doch noch schön werden könnte. . .