Bergleute in China gerettet - Ungewissheit in Neuseeland

Peking/Wellington (dpa) - Glück für Bergleute in China, aber kein Lebenszeichen der verschütteten Kumpel in Neuseeland: Einen Tag nach einem Wassereinbruch in einem südwestchinesischen Kohlebergwerk wurden am Montag alle 29 eingeschlossenen Bergleute gerettet.

Das Wasser war aus dem Batian-Kohlebergwerk im Kreis Weiyuan nahe der Stadt Neijiang (Provinz Sichuan) gepumpt worden, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Die geretteten Bergleute schienen unverletzt, aber schwach.

In Neuseeland dagegen herrschte weiter Ungewissheit, ob die 29 Kumpel die Gasexplosion vor drei Tagen überhaupt überlebt haben. Eine Bohrung zu dem Unglücksstollen in 162 Tiefe, wo die Vermissten vermutet werden, komme gut voran, sagte der Chef der nördlich von Greymouth auf der neuseeländischen Südinsel gelegenen Pike-River-Kohlemine, Peter Whithall. Wegen hoher Gaskonzentrationen herrschte weiter Explosionsgefahr. Um Funkenbildung zu vermeiden, wurde ein spezieller Diamant-Bohrkopf verwendet.

Von dem Bohrloch erhoffen sich die Bergungsteams Erkenntnisse über die Gasdichte in dem Stollen. Außerdem soll durch das Loch mit einem Durchmesser von gut 15 Zentimetern eine Kamera hinabgelassen werden, um nach Lebenszeichen zu suchen. Die Armee bereitete den Einsatz eines ferngesteuerten Roboters vor, der sonst für die Entschärfung von Sprengsätzen verwendet wird. Das Gerät ist ebenfalls mit einer Kamera ausgestattet und soll möglichst weit in den Stollen hineingefahren werden.

Die geretteten chinesischen Bergleute wurden von Verwandten, Kollegen und Mitgliedern der Bergungstrupps freudig gefeiert - Bergwerksunglücke nehmen in dem Land selten ein glückliches Ende. Nach dem Wassereinbruch am Sonntag waren zunächst 22 Männer verschüttet worden. Als ihnen sieben Retter helfen wollten, wurden auch sie unter Tage eingeschlossen. Als der Wasserspiegel gesenkt werden konnte, stieg am Montag ein zweites Rettungsteam hinab und fand die Vermissten.

„Die Grubenarbeiter waren nervös und aufgeregt“, sagte ein Mitglied des Teams. „Ich sagte ihnen, dass sie in Sicherheit sind.“ Ihm habe allerdings das Wasser bis zum Hals gestanden, berichtete er laut Xinhua. „Ich bin so glücklich, dass wir alle Bergleute retten konnten.“