Bernard Madoff: Der Büßer
Bernard Madoff jonglierte vor einem Jahr noch mit Milliarden - nun graviert er Schilder in einem Gefängnis im US-Staat North Carolina. Der wegen seiner gigantischen Betrügereien zu 150 Jahren Haft verurteile 71-Jährige passe "hier perfekt hin" meint ein JVA-Mitarbeiter - und meint das als Kompliment.
Denn der Ex-Großanleger sei unter den Häftlingen beliebt und habe sich problemlos eingefügt.
Die Haftanstalt in der Kleinstadt Butner macht es Madoff allerdings auch vergleichsweise leicht. Sie gilt wegen ihrer medizinischen Versorgung und dem gut geschulten Personal als Vorzeigegefängnis in den USA. Madoffs Arbeitstag in der Gravur-Werkstatt für Namens- und Türschilder beginnt um 7 Uhr morgens und endet um 14.30 Uhr. Mit dem eher bescheidenen Lohn dürfen sich Häftlinge im Gefängnisladen zum Beispiel Süßigkeiten oder Zigaretten kaufen.
Madoff, der tausende Privatanleger, Banken und Verbände um Milliarden Dollar gebracht hat, soll vor allem wegen seiner Höflichkeit auffallen. So entschuldigte er sich laut US-Medien nach seiner Ankunft als erstes für sein etwas ungepflegtes Äußeres: "Ich habe mich vier Monate lang nicht im Spiegel gesehen."