Berti Vogts: der Kosmopolit
Ohne Titel kann das Abenteuer Afrika für den "global player" vom Niederrhein schnell erledigt sein.
Berti Vogts kann mittlerweile nichts mehr erschüttern. Krisenerprobt als Bundestrainer und Vereinstrainer von Bayer Leverkusen, zog er 2001 aus, um die Sport-Welt zu erobern. Aktuell schickt sich der Kosmopolit an, mit Nigeria den Fußball-Thron des schwarzen Kontinents zu erklimmen. Dass der gebürtige Büttger als Nationaltrainer von Schottland und Kuwait bereits Schiffbruch erlitt, stört ihn eben so wenig wie die permanente Kritik, mit der der heute 61-Jährige konfrontiert wird. "Wenn ich über’s Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker, nicht mal schwimmen kann er", winkt der Weltmeister von 1974 ab. Fast vergessen ist die Tatsache, dass er der letzte deutsche Bundestrainer ist, der einen großen Titel gewann - die Europameisterschaft 1996. Der fünffache Deutsche Meister mit Borussia Mönchengladbach ist nach seinen harten Lehrjahren nun sogar so selbstbewusst, dass er sich auch ein Engagement als Assistent von Jürgen Klinsmann beim FC Bayern vorstellen kann. Denn der Duz-Freund von Altkanzler Helmut Kohl weiß um die Schnelllebigkeit des Geschäfts. Ohne Titel kann das Abenteuer Afrika für den "global player" vom Niederrhein schnell erledigt sein.