Besser Wolle als Whisky gegen den Frost
So vermeidet man Erfrierungen. Alkohol schützt gar nicht. Auch innere Organe schützen.
Düsseldorf. Die Minustemperaturen lassen viele Radfahrer einfach kalt. „Kind, du frierst dir was ab“, sagt da die besorgte Mutter — und hat gar nicht so unrecht. Es sei nämlich durchaus möglich, bei den aktuellen Temperaturen auf dem Fahrrad Erfrierungen zu erleiden, sagt Marion Heidkamp, ärztliche Leiterin der zentralen Notaufnahme des Gerresheimer Krankenhauses in Düsseldorf.
„Körperteile wie Finger, Nase oder Ohren werden zunächst taub — der Schmerz kommt erst beim Aufwärmen“, beschreibt die Medizinerin eine Erfrierung. Dann ist es aber bereits zu spät, und das Gewebe ist geschädigt. Blau-rote Flecken werden sichtbar, es können sich auch Blasen bilden. In der Regel heilen die Wunden jedoch wieder.
Wichtig ist auch, die inneren Organe vor Kälte zu schützen. Der Körper ist bei frostigem Wetter anfälliger für Infektionen. Wer sich massiv unterkühlt, riskiert sogar Herzversagen. Bei weniger als 20 Grad Celsius Körpertemperatur gilt die tödliche Schwelle als überschritten. Normal sind um die 37 Grad.
Bei starker Unterkühlung hilft auch kein Schnaps. Ganz im Gegenteil: Die Haut wird zwar besser durchblutet, dem Betrunkenen wird warm, doch die lebenswichtigen inneren Organe sind schlechter versorgt. Eine gefährliche Täuschung, die immer wieder dazu führt, dass ein Rausch in der Klinik endet.