Sibirische Kälte — Europa friert

In Bayern sinkt das Thermometer auf minus 35 Grad. Vor Dienstag steigen die Temperaturen nicht. Schon 220 Tote.

Düsseldorf. Rekordkälte in Europa: Ein sibirisches Hoch sorgt für extreme Temperaturen. Kältester Ort in Deutschland war laut Wetterdienst meteomedia der Funtensee (Bayern) mit minus 35,3 Grad, in Sachsen wurden 26,4 Grad unter null gemessen. In NRW lag die Station Kalterherberg-Tal (Eifel) mit minus 18,8 Grad an der Spitze.

Die Extremkälte kostet europaweit immer mehr Menschen das Leben. Bis gestern waren mehr als 220 Menschen gestorben, die meisten — über 100 — in der Ukraine. In Deutschland erfroren bisher mindestens zwei Menschen. Die Polizei rief vielerorts dazu auf, unter freiem Himmel schlafende Obdachlose zu melden, damit diese in Notschlafstätten gebracht werden können.

Ein Mann fiel gestern bei Nettetal auch seinem Leichtsinn zum Opfer: Trotz der Warnung eines Passanten wagte sich der Niederländer in Schlittschuhen auf das Eis der Krickenbecker Seen. Rettungskräfte entdeckten ihn am Nachmittag tot im Wasser — er war eingebrochen.

Die Nordseeinseln Juist und Wangerooge sind wegen Eisbildung von der Außenwelt abgeschnitten. Auch in den kommenden Tagen ist keine mildere Witterung in Sicht. Erst ab Dienstag können wir in unserer Region wieder mit steigenden Temperaturen rechnen.