Bettina Böttinger: Orden für eine Unverbiegbare

Auszeichnung: Die Moderatorin Bettina Böttinger geht selten den leichten Weg. Nun bekam sie von Bundespräsident Horst Köhler das Bundesverdienstkreuz verliehen.

<strong>Köln/Berlin. Bettina Böttinger ist dafür bekannt, dass sie gern einen flotten Spruch beisteuert, wenn eine Situation feierlich zu werden droht. Doch gestern hat sich auch die WDR-Moderatorin nur wortlos geräuspert, als ihr Bundespräsident Horst Köhler in Schloss Bellevue den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreichte. Sie wird ausgezeichnet, weil sie "neben ihrem beruflichen Engagement seit vielen Jahren couragiert für Minderheiten und Schwache der Gesellschaft eintritt", so die Begründung. "Ich habe mich sehr gefreut, als ich vor vier Wochen den Brief von Horst Köhler bekommen habe", sagt Bettina Böttinger. "Ich empfinde das Bundesverdienstkreuz als große Anerkennung meiner Arbeit, gerade in politischer Hinsicht. Es gibt Prominente, die irgendwo hinfliegen und sich mit Kindern aus Krisengebieten fotografieren lassen. Das ist sicher auch wichtig, aber nicht meine Art."

Denn wenn Bettina Böttinger etwas anfängt, dann macht sie es gründlich. So befragt sie in ihren Sendungen die Gäste, so sind aus dem morgendlichen Jogging Marathonläufe geworden, und aus dem Spaß an flotten Autos wurde eine C-Lizenz für die Formel 3.

Also gibt sie nicht nur ihren prominenten Namen her. Sie moderiert unentgeltlich Veranstaltungen ihrer Organisationen - sie ist auch noch für die Burundikids aktiv - und bringt sie in Talkshows zur Sprache. Darüber hinaus fährt sie aber auch selbst in die Krisengebiete.

Frauenquote: Bundespräsident Horst Köhler hat eine Quotenregelung eingeführt. Auf den Vorschlagslisten der Ministerpräsidenten müssen mindestens 30 Prozent Frauen sein. Die Verleihung gestern war die erste, bei der nur Frauen geehrt wurden, u.a. auch "Tatort"-Kommissarin Ulrike Folkerts.

Medica Mondiale: Die Kölner Frauenärztin Monika Hauser gründete die Hilfsorganisation 1993. Sie hilft traumatisierten Frauen und Mädchen in Krisengebieten. Sie werden medizinisch behandelt sowie psychologisch und juristisch betreut. Medica Mondiale ist in Bosnien, Afghanistan und in Afrika aktiv.