Love Parade: Ruhrgebiet ist fünf Jahre Heimat des Massentanzes

Am 25. August werden Hundertausende Besucher in Essen erwartet.

Essen. Das Ruhrgebiet ist die neue Heimat der Love Parade. Die einst in Berlin geborene Massenveranstaltung kommt in diesem Jahr erstmals ins Ruhrgebiet nach Essen. Bei der Parade am 25. August werden Hunderttausende Besucher erwartet, wie die Veranstalter am Donnerstag in Essen berichteten. Der Umzug mit bis zu 40 Musik- Lastwagen, wie es zunächst hieß, soll der Höhepunkt eines viertägigen "Love-Weekends" sein. Dabei sollen von Donnerstag bis Sonntag in vielen Clubs der Region DJs aus aller Welt auflegen - Namen wurden aber noch nicht genannt. Ein Fünfjahresplan sieht vor, dass die Love Parade in den kommenden Jahren nacheinander durch Dortmund, Bochum, Duisburg und Gelsenkirchen zieht. Die Stadträte hatten dafür grünes Licht gegeben - zuletzt am Mittwoch das Essener Stadtparlament. Ihre bisherige Heimat Berlin hatte die Love Parade verlassen, weil sich der neue Massentanz-Chef mit dem Senat über die weitere Zusammenarbeit nicht einig war. "Wir bereiten in Essen alles so vor, dass um die eine Million Besucher kommen könnten", sagte Love Parade- Chef Rainer Schaller vorsichtig. Der 38 Jahre alte Betreiber einer Fitness-Studio-Kette betonte, das Revier habe sich gegen dutzende andere Bewerber durchgesetzt, weil es einer der größten Ballungsräume Europas sei, es hier breite politische Unterstützung gegeben habe und es eine besondere "Feierkultur" gebe. Im Gespräch für die "neue" Love Parade seien etwa auch Köln, München oder Barcelona gewesen. Die Essener Strecke führt - anders als im Berliner Tiergarten - nicht durch Grün, sondern bebautes Gebiet. Anfängliche Bedenken der Essener Polizei gegen die Route in der Innenstadt wurden zerstreut. Stadtobere sagten am Donnerstag, das Sicherheitskonzept der Veranstalter sei überzeugend. Die Love Parade ist im Ruhrgebiet als Aushängeschild politisch gewollt, gerade auch mit Blick auf das Jahr 2010, wenn Essen Kulturhauptstadt Europas ist. "Wir laden alle Jugendlichen und Junggebliebenen Europas zu diesem Event ein", sagte Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger (CDU). Sei Gelsenkirchener Amtskollege Frank Baranowski (SPD) sagte: "Wir werden zeigen, dass wir mindestens genauso sexy sind wie Berlin." Im Ruhrgebiet gibt es bereits mehrere Großveranstaltungen, die sich um Elektro-Musik drehen - in Dortmund jedes Jahr "Mayday", in Oberhausen startet am 30. Juni zudem bereits das fünfte Mal "Ruhr-in- Love".

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