Bloß kein schöner Glanz - Das Make-up bei Hitze retten

Hamburg (dpa/tmn) - Mit dem Schweiß rinnt das Make-up davon: So schön warme Temperaturen und der Sonnenschein des Sommers sind, für viele Make-ups ist das fatal. Schon nach kurzer Zeit ist der schöne Schein im Gesicht weg.

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Endlich Sommer! Die Sonne strahlt von einem tiefblauen Himmel, die Lebensfreude steigt wie die Temperaturen, und man fühlt sich rundum wohl in seiner Haut. Nur für die Schönheit birgt diese Jahreszeit die eine oder andere Tücke: Make-up und große Hitze vertragen sich nicht immer. Das Resultat: Spätestens am späten Vormittag ist die Foundation verlaufen, das Gesicht zeigt unschönen Glanz, und von Lidschatten oder Lippenstift sind auch nicht mehr viel übrig. Stellt sich die Frage: Wie schminke ich mich am besten im Hochsommer?

Die beste Basis für ein tolles Make-up ist die Pflege. „Damit sich bei hohen Temperaturen kein Wärmestau bildet, sind jetzt leichte Cremes und Lotionen ideal, bei denen pflegende Lipide in wässrigen Lösungen verarbeitet wurden“, erklärt Prof. Volker Steinkraus, Dermatologe aus Hamburg. Das gilt natürlich umso mehr, wenn Foundation und Co. auf die gepflegte Haut aufgetragen werden.

Wichtig ist dabei vor allem, zwischen der morgendlichen Pflege und dem Make-up eine ausreichend lange Zeit verstreichen zu lassen: Erst nach rund 15 Minuten ist die Creme so in die Haut eingezogen, dass man mit dem Schminken beginnen kann.

„Im Sommer überlegen viele Frauen, ein wasserfestes Make-up zu benutzen“, erläutert die Visagistin Michaela Ioannidou aus Villingen-Schwenningen in Baden-Württemberg. „Aber diese Produkte lassen die Haut nicht atmen, und es kommt erst recht zu einem Hitzestau und somit zu vermehrtem Schwitzen.“ Besser sei es, ein leichtes Make-up zu wählen und dieses mit einem Schwämmchen in die Haut einzuklopfen. „So verbindet sich die Foundation besser mit der Haut, als wenn man sie nur mit den Fingern verstreicht.“ Wer mit dem Schwämmchen nicht so gut arbeiten kann, greift stattdessen zu einem speziellen Make-up-Pinsel.

Der Make-up-Artist Peter Arnheim aus Berlin rät von Produkten ab, die Silikone enthalten. In manchen Foundations sollen sie für eine höhere Gleitfähigkeit der Haut sorgen. „Im Sommer versiegeln solche Make-ups allerdings die Haut und fördern somit die Transpiration“, erklärt der Experte. „Wer auch bei großer Hitze gar nicht auf eine Foundation verzichten kann, sollte zu einem leichten Puder-Make-up greifen, wenn er fettige oder Mischhaut hat.“ Frauen mit einem trockenen Teint seien mit einer getönten Tagescreme am besten beraten.

Beide Make-up-Profis kennen einen Trick, mit dem das Make-up länger frisch aussieht: Mineralwassersprays, die es zum Beispiel in der Apotheke gibt. Sie überziehen die Haut mit einem feinen Sprühnebel und kühlen sie dadurch.

Doch was tun, wenn trotz aller Bemühungen die Hitze stärker ist als das Make-up? „Als oberstes Gebot gilt dann: Niemals mit den Händen über das Gesicht fahren, um den Schweiß abzuwischen“, betont Ioannidou. Besser sei es, ein Kosmetik- oder ein Taschentuch auf das Gesicht zu legen, den Schweiß abzutupfen und danach mit der Puderquaste etwas losen Puder aufzutragen. „Auch dabei gilt: Nicht wischen, nur leicht einklopfen.“

Ihr Kollege Arnheim ergänzt: „Darüber hinaus gibt es heute von einigen Herstellern spezielle Löschpapierblättchen, die entwickelt wurden, um überschüssigen Schweiß aufzusaugen.“ Mit diesen wird die Haut nur leicht abgetupft. „Danach das Make-up mit einem Hauch von Puder auffrischen.“ Für besondere Anlässe wie einen wichtigen Geschäftstermin empfiehlt der Experte ein Airbrush-Make-up, das im Kosmetikstudio aufgetragen wird. Dieses ist auf Wasserbasis hergestellt und lässt die Haut darunter atmen. So bleibt das Make-up lange frisch und ebenmäßig.