Bodycams: „Politischer Klamauk“

Gewerkschafter Plickert kritisiert Landesregierung.

Düsseldorf. Die Bodycams (Körper-Kameras) sollten bei der NRW-Landespolizei ein Erfolgsmodell gegen Übergriffe auf Beamte werden. Daraus aber sei nichts als „politischer Klamauk“ entstanden, wie Arnold Plickert von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) dieser Zeitung gestern sagte.

Hintergrund: NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat gestern im Innenausschuss der abgelösten rot-grünen Landesregierung eine miserable Auswahl der Videokameras vorgeworfen. Die Reparaturquote bei den 183 Bodycams, die in einem Pilotversuch seit Mai 2017 in sechs Polizeiwachen erprobt worden sind, habe bei 45 Prozent gelegen: In 36 Fällen sei das Display gerissen, in zwölf weiteren der Kamerakopf gebrochen. Zudem sei das System zu schwer für die Magnethalterung. Reul brach den Versuch ab, strengt eine Neuausschreibung im zweiten Quartal an. Für Plickert unverständlich: „Dieses Modell funktioniert in fünf anderen Ländern einwandfrei. Und die Probleme mit der Magnethalterung waren vom Hersteller angekündigt worden.“ Plickert will, dass die Kameras endlich ganzflächig zum Einsatz kommen. „Die helfen nämlich.“ Der Minister hätte laut Plickert besser das „Ende des Versuchs und den Abschlussbericht abgewartet“. Es müsse doch mal ermittelt werden, wie es zu den Schäden überhaupt gekommen sei. kup