Brandstifter stirbt bei Explosion in Gaststätte
Hannover. Ein Knall schreckte die Anwohner auf, innerhalb weniger Minuten breiteten sich Flammen aus: Bei einer Explosion in einem mehrstöckigen Haus in Hannover ist in der Nacht zum Dienstag ein Mann ums Leben gekommen - er soll das verheerende Feuer selber gelegt haben.
Zwei Mieter in dem Gebäude schwebten in Lebensgefahr. Drei Bewohner, darunter ein siebenjähriges Mädchen, wurden leicht verletzt.
Das Erdgeschoss und der erste Stock des Gebäudes, in dem sich ein arabisches Café befand, brannten vollständig aus.
Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand habe der 29 Jahre alte Betreiber des Cafés das Feuer in der Nacht gelegt, teilte die Polizei am Dienstagabend mit. Einsatzkräfte hatten die stark verkohlte Leiche des Mannes in dem Lokal entdeckt. Das Motiv der Tat ist nach Polizeiangaben noch unklar.
Gegen 1.35 Uhr wurden die Anwohner von dem explosionsartigen Knall aufgeschreckt. Sie alarmierten die Feuerwehr. "Innerhalb weniger Minuten standen die ersten beiden Stockwerke in Flammen, und der Rauch breitete sich rasend schnell im gesamten Gebäude aus", sagte ein Feuerwehrsprecher.
Im Hausflur entdeckten die Einsatzkräfte zunächst zwei Mieter. "Der Mann und die Frau schweben mit Rauchgasvergiftungen in akuter Lebensgefahr", sagte eine Polizeisprecherin.
Anschließend konnte mit Hilfe von Drehleitern ein 51 Jahre alter Mann, seine 45 Jahre alte Lebensgefährtin sowie deren siebenjährige Tochter aus dem vierten Stockwerk gerettet werden.
Die gesamte Glasfront des Gebäudes wurde durch die Wucht der Detonation zerstört. Die Ursache für die Explosion ist noch unklar. "Sicher ist nur, dass sich ein flüchtiger Stoff entzündet hat", sagte die Polizeisprecherin am Dienstag.
Brandursachen-, Sprengstoffexperten und Fachleute des TÜV haben an der Unglücksstelle mit ihren Ermittlungen begonnen. An dem fünfstöckigen Gebäude im Stadtteil Calenberger Neustadt entstand ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro.
Die umfangreichen Rettungs- und Löscharbeiten dauerten vier Stunden lang. Gut 100 Helfer von Rettungsdienst und Feuerwehr waren im Einsatz und verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden Wohnhäuser.