Breitscheid: Leiche von Serien-Bankräuber entdeckt
Der 49-Jährige wurde offenbar erschossen.
Düsseldorf. Ein mehrfach vorbestrafter Serien-Bankräuber ist in Ratingen in der Nähe des Autobahn-Dreiecks Breitscheid erschossen aufgefunden worden. Der 49-Jährige ist nach derzeitigem Stand Ende September zuletzt lebend gesehen worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag in Düsseldorf mit. Anwohner waren in Ratingen-Lintorf bei Gartenarbeiten am vergangenen Freitag auf die teilweise skelettierte Leiche gestoßen, die in einem angrenzenden Waldstück lag.
Die Polizei ging zunächst nicht von einem Verbrechen aus, doch bei der Obduktion entdeckten Rechtsmediziner am Montag ein Projektil. Aufgrund der Umstände und der fehlenden Tatwaffe gehen die Ermittler von Mord aus und vermuten, dass der schwer zugängliche Fundort der Leiche auch der Tatort ist.
Die Leiche lag mehrere Wochen unmittelbar hinter einem Lärmschutzwall der Autobahn 52 an einer Abfahrt auf die A 524 Richtung Krefeld. Täter und Opfer könnten sowohl vom Standstreifen der Autobahnabfahrt, als auch vom nahe gelegenen Wohngebiet zum Tatort gelangt sein. Wie der Bankräuber genau erschossen wurde, wollten die Ermittler aus taktischen Gründen nicht sagen. Da die Stelle in der Einflugschneise des Düsseldorfer Flughafens und in unmittelbarer Autobahnnähe liegt, hat möglicherweise niemand den Schuss gehört.
Fast zwei Monate lang hatte niemand den unter Bewährung stehenden Wolfgang L. als vermisst gemeldet. "Bekannte und Verwandte vermuteten, dass er wieder einmal ein Ding gedreht hat und im Ausland untergetaucht ist", sagte ein Ermittler.
Der 49-Jährige hatte sich Ende September mit seiner zehn Jahre jüngeren Lebensgefährtin, mit der er einen Kurierdienst betrieb, heftig gestritten. In der Absicht, sich zu trennen, war das Paar auseinandergegangen. Wo er danach unterkam, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft setzte für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, 1500 Euro Belohnung aus. Die Polizei sucht nun Zeugen, die Ende September Verdächtiges an der Autobahnabfahrt beobachtet haben.
Der 49-jährige Bankräuber hatte viele Jahre hinter Gittern verbracht und verfügte über viele Kontakte ins kriminelle Milieu. Die Banküberfälle hatte er in den 1980er Jahren mit mehreren Komplizen in Düsseldorf begangen. Zuletzt war er wegen Betruges, Beleidigung und Vorenthalten von Löhnen verurteilt worden.