Karl Schranz: Karl, der Große
Karl Schranz ist eine Legende - im Skisport, in Österreich, auch darüber hinaus und wirbt zu seinem 70. Geburtstag am Dienstag als "Briefmarken-Modell" für seine Heimat.
Als "König vom Arlberg" gelangte er zu Weltruhm, weil er alles gewann, was es in seiner Zeit von 1955 bis 1972 zu gewinnen gab - drei Mal Weltmeister, zwei Mal Weltcup-Gesamtsieger. Nur mit einem Olympiasieg wurde es nichts. Und dennoch begründete gerade dieses Schicksal seine Popularität.
1960 in Squaw Valley ging er verletzt an den Start, 1964 in Innsbruck reichte es trotz Grippe zu Silber. 1968 in Grenoble siegte er im Slalom im legendären Duell mit Jean-Claude Killy, wurde aber nachträglich disqualifiziert.
Und kurz vor den Spielen 1972 in Sapporo war der Traum zerstört. Das IOC schloss Schranz von den Spielen aus, weil er gegen das Amateurgesetz verstoßen habe. Ein Foto, das Schranz in einem Jersey mit Kaffee-Werbung zeigte, war für das IOC Indiz, dass er "kein Amateur" sei.
Sein Ausschluss ebnete den Weg zu Änderungen der Amateur-Regeln. Schranz gilt als einer der Wegbereiter des modernen Profisports. 1988 erhielt er eine Olympia-Ehrenmedaille - was einer Entschuldigung des IOC gleichkam.