Briten zufrieden mit Namenswahl für Prinz George
London (dpa) - Nach drei Tagen Trubel ist um den kleinen Prinzen George von Cambridge am Donnerstag Ruhe eingekehrt. Von der Namenswahl George Alexander Louis, die am Mittwochabend bekanntgegeben worden war, zeigte sich niemand überrascht.
George hatte von Anfang an zu den Favoriten der Buchmacher gehört. Diese müssen nun mehrere Hunderttausend Pfund auszahlen, weil so viele auf den traditionsreichen Vornamen gewettet hatten. Sollte der Kleine, der an dritter Stelle der britischen Thronfolge hinter seinem Opa Prinz Charles und seinem Vater Prinz William steht, in Jahrzehnten einmal König werden und sich für seinen ersten Namen entscheiden, wäre er George VII.
Prinz William und Kate (beide 31) blieben am Donnerstag zusammen mit ihrem Sohn bei Kates Eltern im Dörfchen Bucklebury in der Grafschaft Berkshire. Es wird erwartet, dass von der jungen Familie nun zunächst nichts mehr zu hören sein wird, bis ein offizielles Foto erscheint. Mit der Taufe des Prinzen, die im privaten Kreis im Buckingham Palast stattfinden dürfte, wird in sechs bis acht Wochen gerechnet. Das Paar hatte um die Wahrung seiner Privatsphäre gebeten. „Die beiden legen nun eine private und ruhige Zeit ein, um ihren Sohn kennenzulernen“, sagte ein Palastsprecher.
Experten waren sich einig, dass der Name George zum einen die Kontinuität der britischen Monarchie betonen, zum anderen aber auch Königin Elizabeth II. eine Freude machen sollte. Ihr Vater war George VI., ihr Großvater George V. - zu beiden soll sie ein sehr enges Verhältnis gehabt haben. „Die Königin wird sich sicher sehr gefreut haben“, sagte Königshaus-Biograf Robert Lacey.
Der Name Louis wurde als Andenken an den bei einem Anschlag der Terrororganisation IRA in Irland getöteten Lord Louis Mountbatten, einen Onkel von Uropa Prinz Philip, sowie als Verweis auf die französischen Vorfahren des britischen Königshauses interpretiert. Alexander galt als eher ausgefallene Wahl und als Favorit von Kate. In der Geschichte der britischen Monarchie taucht vor allem der Frauenname Alexandra auf.
Die Queen hatte ihren Ur-Enkel am Mittwoch für rund eine halbe Stunde im Kensington Palast besucht. Prinz George von Cambridge war am Montagnachmittag im Privatflügel des St Mary's Hospital in London zur Welt gekommen. Am Dienstagabend hatte die junge Familie die Klinik verlassen und war für eine Nacht in den Kensington Palast, ihr künftiges Londoner Zuhause, gefahren. Fotografen, Kameraleute und Reporter aus aller Welt hatten jeden ihrer Schritte verfolgt. Vor dem Krankenhaus, dem Buckingham und dem Kensington Palast hatten sich teils Hunderte Schaulustige versammelt.
Nach der Bekanntgabe des Namens geht nun die Vermarktung von Gedenkstücken zur Geburt los. Neben dem offiziellen, vom Palast mitherausgegebenen Porzellan gibt es unzählige Firmen, die Tassen, Geschirrtücher oder Babyartikel angekündigt haben.