Bürgerliche mit natürlichem Adel
Königin Sonja von Norwegen wird 70 Jahre alt: „Natürlich habe ich mich am Hof zu Anfang unerwünscht gefühlt.“
Oslo. Königin Sonja hat auch vor ihrem 70. Geburtstag und 39 Jahre nach der Hochzeit mit Norwegens Regenten Harald V. ihren extrem schweren Start am Osloer Hof nicht vergessen. "Natürlich habe ich mich unerwünscht gefühlt. Das tat sehr weh", sagte die gebürtige Sonja Haraldsen in einem TV-Interview. Neun Jahre hatte König Olav V. seinem Sohn Harald und dessen großer Liebe die Erlaubnis zur Hochzeit verweigert, weil er "blaues Blut" wünschte.
Das wurde erst anders, als die beiden Königskinder, Prinzessin Märtha Louise (35) und Kronprinz Haakon (33), sich mit ihrem viel unbefangeneren, freundlichen und moderneren Auftreten stärker in den Vordergrund schoben. Vor allem die Hochzeit Haakons 2001 mit der ebenfalls aus bürgerlichem Haus stammenden Mette-Marit (33) gilt als eine Art Rettungsplanke für den angeschlagenen Osloer Hof.
Das könnte Norwegens Regierung auf die Idee gebracht haben, Sonja zum 70. Geburtstag eine Ausstellung mit Kunst von Kindern unter dem Titel "An die Königin" zu schenken. Die Zahl der royalen Geburtstagsgäste hält sich mit 22 in überschaubaren Grenzen. Erst nach dem Fest reist Spaniens Königin Sofía aus Madrid in den hohen Norden, weil sie sich das Gegengeschenk des norwegischen Regentenpaares nicht entgehen lassen will: Eine Kreuzfahrt durch malerische Fjorde an Norwegens Westküste.