Bürgerservice und Stellen: Wo Kommunen jetzt sparen
Das Lohnplus reißt tiefe Löcher in die Etats der großen Städte in der Region.
Düsseldorf. Am Ende kam es für Wuppertal fast doppelt so dick wie zuvor erwartet. Mit jeweils 1,5 Prozent plus in diesem und im kommenden Jahr hatte Stadtkämmerer Johannes Slawig gerechnet. Nun sind es drei und 2,4 Prozent. Die Folge: ein klaffendes Loch, insgesamt 7,2 Millionen Euro.
Was den Angestellten zugutekommt, wird zulasten der Bürger gehen, die künftig weniger Dienstleistung erwarten dürfen. „Wir werden den Tarifabschluss über Personalabbau finanzieren“, schloss Slawig neue Schulden aus.
In der Landeshauptstadt Düsseldorf geht es ebenfalls um Millionen. Das Lohnplus kostet in diesem Jahr 8,55 Millionen Euro, im kommenden gar 16,25 Millionen Euro. Für dieses Jahr waren bislang nur vier Millionen eingeplant worden, nun gibt es ein Loch in gleicher Größe. Konkrete Pläne, wie es zu stopfen ist, gibt es derzeit noch nicht, allerdings sei die Schuldenfreiheit der Stadt nicht gefährdet. Bei der Rheinbahn beträgt das Loch rund 4,8 Millionen Euro jährlich. Eine Fahrpreiserhöhung zum 1. Januar 2015 ist in Sicht, ist aber Sache des VRR.
Auch in Solingen gab es für die Kämmerei ein böses Erwachen: Eigentlich hatte man dort mit zwei Prozent Erhöhung gerechnet. Nun fallen die Zahlen deutlich höher aus. Für das laufende Jahr sind die Personalausgaben 700 000 Euro höher. Für das kommende gar 800 000 Euro. Um das auszugleichen, will die Stadt an der Gebührenschraube drehen. So könnte die städtische Straßenreinigung künftig teurer werden. In der Verwaltung rechnen die Solinger derweil mit „Arbeitsverdichtung“ — frei werdende Stellen sollen nicht neu besetzt, die Arbeit auf die anderen Angestellten verteilt werden.
Krefeld, das sich aufgrund der Schuldenlage im Nothaushalt befindet, hatte ebenfalls pauschal mit einem Prozent kalkuliert. Nun sind die Mehrkosten für 2014 rund 3,3 Millionen Euro, im Jahr 2015 werden es rund 6,1 Millionen Euro sein.