„Wetten, dass. . ?“ - eine Show auf Bewährung
Wie lange kann „Wetten, dass. . ?“ noch bestehen — mit oder ohne Markus Lanz?
Offenburg. Ein Showklassiker steht auf dem Prüfstand: Vor Markus Lanz’ 13. Ausgabe von „Wetten, dass. . ?“ am Samstag in Offenbach werden Gerüchte laut, wonach der Moderator nur noch zwei Sendungen machen könnte. Die „Bunte“ berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe, dass Lanz seinen „Wetten, dass. . ?“-Vertrag nicht verlängern will. Das ZDF kommentierte dies nicht.
Die jüngsten Spekulationen sind der Höhepunkt einer Dauer-Diskussion um die einst so beliebte Show — seit Thomas Gottschalk die Sendung verließ. In Ruhe konnte Nachfolger Lanz, der 2012 übernahm, nie arbeiten. Stets unter Beobachtung, jeder Satz, jede Geste analysiert — das könnte dem 45-Jährigen zu viel werden. Das Gerede schade seinem Image, schreibt die „Bunte“.
Tatsächlich kämpft die Unterhaltungsshow des ZDF, die seit 33 Jahren läuft, nach wie vor mit Kritik und sinkenden Quoten. Die vergangene Sendung rutschte erstmals unter die Sechs-Millionen-Marke. Die Show Ende Februar aus Düsseldorf sahen 5,85 Millionen Zuschauer — ein Rekordtief. Hinzu kam eine Online-Petition gegen die abendliche Lanz-Talkshow im ZDF, die Schlagzeilen machte und bis heute mehr als 230 000 Unterstützer fand.
Doch die Frage, wie es weitergehen könnte, spaltet die Fernsehnation: 42 Prozent der Bundesbürger sind laut einer aktuellen Forsa-Umfrage dafür, den Unterhaltungsklassiker ganz einzustellen. 41 Prozent sprechen sich für das Weitermachen aus.
Der Sender gab Lanz stets Rückendeckung, doch ZDF-Intendant Thomas Bellut ließ die Zukunft des Showklassikers zuletzt offen. „Ich weiß es wirklich nicht“, sagte Bellut Ende März dem „Handelsblatt“. Seither ist „Wetten, dass. . ?“ am heiß umkämpften Samstagabend eine Fernseh-Show auf Bewährung.
Dennoch, so stellte das ZDF klar, seien die kommenden drei Sendungen nach der Sommerpause bereits geplant.
Lanz wird die Monate bis Oktober ohne „Wetten, dass. . ?“ sicher genießen. Gefühlt niemand wollte die Sendung von Gottschalk übernehmen. Lanz opferte sich und wirkte zunächst sehr unentspannt.
Dass der Südtiroler sich langsam in die Samstagabend-Show eingefunden hat — weniger überschwänglich lobt, nützte ihm aber bislang wenig. Seit dem Jahreswechsel hat sich der Druck auf ihn und die Show deutlich erhöht. Bleibt abzuwarten, wie lange er und das ZDF dem standhalten.