Viele Tote nach Schüssen Bundesanwaltschaft sieht Anhaltspunkte für fremdenfeindliche Motive in Hanau

Berlin · Der mutmaßliche Täter von Hanau soll ein Video und ein Bekennerschreiben mit wirren, rechtsradikalen Ansichten hinterlassen haben.

SEK-Beamte sind in der Nähe eines Tatorts im Einsatz.

Foto: dpa/Boris Roessler

Nach den tödlichen Schüssen in Hanau ermittelt die Bundesanwaltschaft aufgrund von "Anhaltspunkten für eine fremdenfeindliche Motivation".

Die Behörde habe die Ermittlungen wegen einer "besonderen Bedeutung des Falls" übernommen, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag in Karlsruhe. Genauere Angaben machte die Bundesanwaltschaft zunächst nicht.

Durch Schüsse an zwei Tatorten waren am Mittwochabend im hessischen Hanau nach Polizeiangaben mindestens neun Menschen getötet worden. Ein mutmaßlicher Täter wurde während einer Großfahndung tot in seiner Wohnung aufgefunden. Dort entdeckte die Polizei noch eine weitere Leiche. Hinweise auf weitere Täter gab es zunächst nicht.

Die Polizei fand auch ein Bekennerschreiben und ein Video, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlungskreisen erfuhr. Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor berichtet, der mutmaßliche Täter habe in dem Schreiben "wirre Ansichten, viele davon auch rechtsradikaler Natur", geäußert.

(AFP)