Cem Özdemir: Comeback ohne Glanz

Özdemir scheiterte in seinem Vorhaben, Bundesvorsitzender der Grünen zu werden.

Cem Özdemir (42), Grünen-Politiker, hatte erst nach einigem Zögern die Bewerbung für den Bundesvorsitz seiner Partei bekannt gegeben. Doch dann sollte es zusammen mit einer Rückkehr in den Bundestag das glanzvolle Comeback des Realos auf die bundesdeutsche Politikbühne werden.

Nun scheiterte aber der erste Schritt auf dem Weg nach Berlin - die Nominierung für einen aussichtsreichen Listenplatz bei der Bundestagswahl - an den Parteilinken in seinem Heimatverband.

Özdemir war nach steilem politischen Aufstieg 1994 der erste Bundestagsabgeordnete türkischer Herkunft, von 1998 bis 2002 fungierte er als innenpolitischer Sprecher der Grünen.

Dann stolperte er über die private Nutzung von Vielflieger-Rabatten sowie einen zinsgünstigen Kredit des PR-Beraters Moritz Hunzinger und zog sich zurück.

Nach einem Stipendium in den USA zog es den "türkischen Schwaben" aus Bad Urach wieder zurück in die Politik. Seit 2004 ist er Abgeordneter im Europäischen Parlament, wo er zum außenpolitischen Sprecher seiner Fraktion wurde. Einen Namen machte er sich hier als Vize-Präsident des Ausschusses zu CIA-Gefangenenflügen.