Essen Charr-Attentat: Sechs Jahre Haft beantragt
Essen. Im Prozess um das Attentat auf den Profiboxer Manuel Charr hat die Staatsanwaltschaft sechs Jahre Haft wegen gefährlicher Körperverletzung beantragt. Der Verteidiger des Angeklagten, der im vergangenen September Charr in den Bauch geschossen und schwer verletzt hatte, plädierte am Montag vor auf eine zweijährige Bewährungsstrafe.
Das Urteil des Essener Landgerichts soll am Nachmittag fallen. Der 25-Jährige Angeklagte hatte Charr am Rande des Prozesses 15 000 Euro Schmerzensgeld angeboten. Das schlug der Boxer allerdings aus. „Ich habe ihm verziehen“, sagte Charr am Montag bei einer erneuten Zeugenvernehmung. „Es würde mir überhaupt keine Freude machen, das Geld auszugeben.“ Die Anklage sieht in dem Angebot keinen ernst gemeinten Täter-Opfer-Ausgleich. Man habe eher das Gefühl, Charr wolle den Prozess in eine „PR-Veranstaltung“ umwandeln, sagte Oberstaatsanwältin Birgit Jürgens. (dpa)