Gericht Chef der Brillen-Bande muss elfeinhalb Jahre ins Gefängnis
Düsseldorf. Sie galten als „Deutschlands fleißigste Bankräuber“: Insgesamt 18 Überfälle auf Banken und Sparkassen wurden dem Trio vorgeworfen. Am Ende blieben zehn Taten übrig, für die Drahtzieher Andrij L. (44) sowie seine 34 und 40 Jahre alten Komplizen am Mittwoch verurteilt wurden.
Gegen die drei Mitglieder der „Brillen-Bande“ verhängte das Düsseldorfer Landgericht langjährige Haftstrafen.
Seit Oktober 2014 hatte das Trio nicht nur in Nordrhein-Westfalen, sondern auch in Rheinland-Pfalz und Hessen zugeschlagen. Immer beteiligt war Andrij L., der wegen einer ähnlichen Serie von Überfällen bereits eine langjährige Haftstrafe verbüßt hatte.
Der 44-Jährige soll die anderen beiden Angeklagten jeweils zu den Tatorten gefahren und mit Spielzeugpistolen ausgestattet haben. Auffallend waren die Brillen, die von den Angeklagten getragen wurden. Darum hieß die Ermittlungskommission der Kripo auch „Soko Brille“.
Andrij L. wurde zu einer Haftstrafe von elf Jahren und sechs Monaten verurteilt. Die von der Staatsanwaltschaft geforderte Sicherungsverwahrung nach dem Absitzen der Strafe blieb ihm erspart. Das Gericht hielt ihm zugute, dass bei den Raubzügen keine scharfen Waffen benutzt und keine Menschen verletzt wurden.
Die beiden Mittäter müssen sechs Jahre und acht Monate beziehungsweise fünf Jahre im Gefängnis verbringen. Der 40-Jährige war der einzige, der sich bei den Opfern entschuldigt hatte. si