Christiane Nüsslein-Volhard: Herrin der Fliegen
Christiane Nüsslein-Volhard, Nobelpreisträgerin für Medizin, hat bis heute keine besondere Beziehung zu Fruchtfliegen. „Wenn mir zu Hause eine ins Weinglas fällt, dann hole ich sie halt raus und versuche, dass sie wegfliegt.
Aber manchmal zerreibe ich sie auch zwischen den Fingern“, sagt sie.
Dabei haben die kleinen Tierchen die Tübinger Genetikerin berühmt gemacht und ihr 1995 den Nobelpreis beschert. Denn an ihnen hat sie die wesentlichen Mechanismen erforscht, wie aus einer Eizelle Insekten werden. Heute wird die Direktorin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie 70 Jahre alt.
Das Interesse für die Natur und ihre Zusammenhänge war bei Nüsslein-Volhard früh erwacht. Mit etwa zehn Jahren besorgte sie sich ihr erstes Naturbuch und lernte damit Pflanzen und Vögel kennen. Nach dem Abitur studierte sie Biologie und Biochemie und spezialisierte sich schnell auf die Genetik.
Die Forscherin nimmt sich neben ihrer Arbeit Zeit für Hobbys. Jede Woche hat sie Gesangsunterricht, hin und wieder tritt sie in kleinem Rahmen als Mezzosopranistin auf und singt Arien von Schubert und Brahms. Red