Christine Lagarde: Die Managerin
Christine Lagarde, die frühere französische Wirtschafts- und Finanzministerin, gilt als die Idealbesetzung für die Nachfolge des über eine Sex-Affäre gestürzten Währungsfonds-Chefs Dominique Strauss-Kahn.
Die heute 57 Jahre alte Juristin arbeitete lange in den USA und erwarb sich während der Finanzmarkt- und Euro-Turbulenzen einen Ruf als umsichtige Krisenmanagerin. Qualitäten, die auch auf dem Chefsessel des mächtigen Internationalen Währungsfonds (IWF) unabdingbar sind.
Wegen einer Finanzaffäre aus ihrer Zeit als Finanzministerin musste sie gestern vor dem Gerichtshof der Republik Fragen zu umstrittenen Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe aus der Staatskasse an den Geschäftsmann Bernard Tapie beantworten. Ihr droht ein formelles Ermittlungsverfahren, das sie die IWF-Spitze kosten könnte.
In Frankreich gilt Lagarde als politische Ausnahmeerscheinung. Sie schaffte den Aufstieg in die politische Elite ohne lange Behörden- oder Parteilaufbahn. Die Luxuswelt des Glamours ist der gut 1,80 Meter großen weißhaarigen Powerfrau fremd. Meist zurückhaltend erledigt sie ihren Job. Lagarde hat zwei Kinder und ist geschieden. Red