Christopher Street Day mit kölscher Selbstironie

Köln (dpa) - An kaum einem anderen Ort in Deutschland dürfte der Lokalpatriotismus größer sein als in Köln. In diesem Jahr kommt dort selbst der Christopher Street Day (CSD) äußerst kölsch daher - das Motto lautet: „Wir sind „nur“ der rosa Karneval“.

Doch die Veranstalter der Demo von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen wollen mit dem selbstironischen Slogan ein ernstes Anliegen transportieren: Homophoben Tendenzen begegne man „selbstbewusst und vor allem mit Humor“, heißt es im „Cologne Pride“-Internetauftritt.

Bei der diesjährigen Kampagne bediene man sich „der ur-kölschen Utopie des Karnevals“: „Seit jeher werden hier die Verhältnisse auf den Kopf gestellt, soziale Schranken aufgehoben und Geschlechterrollen außer Kraft gesetzt.“

Die manchmal als „warmer Karneval“ etikettierte Kölner CSD-Parade zieht traditionell am ersten Juli-Wochenende durch die Innenstadt. An diesem Sonntag (6. Juli) dürfte dort mehr Harmonie herrschen als jüngst in Berlin: In der Hauptstadt hatten sich die CSD-Veranstalter derart zerstritten, dass es in diesem Jahr gleich zwei größere Paraden gab.