Ernst von Freyberg: Gottes Banker

Ernst von Freyberg war eine der letzten Personalentscheidungen von Benedikt XVI. bevor dieser im Februar 2013 überraschend seinen Rücktritt als Pontifex bekanntgabe. Als Präsident sollte der heute 55-jährige Deutsche die skandalumwitterte Vatikanbank umbauen und die Vorwürfe der Geldwäsche aufklären.

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Unter Freybergs Leitung legte das Geldinstitut im vergangenen Oktober erstmals einen Jahresbericht vor. Nach Medienberichten gelang es ihm jedoch nicht, ein vertrauensvolles Verhältnis zu Benedikts Nachfolger Franziskus aufzubauen. Nun erwarten Kenner des Vatikans, dass der studierte Jurist seinen Posten in Kürze aufgibt.

Ernst von Freyberg entstammt einem schwäbischen Adelsgeschlecht und schlug zunächst eine Justizkarriere ein. Schnell wechselte er jedoch in die Beraterbranche und gründete 1991 die Unternehmensberatung „Close Brothers“, die er bis Ende 2012 selbst führte. Daneben führt er den Aufsichtsrat der Traditionswerft Blohm+Voss.

Der Banker pendelt zwischen Rom und Deutschland. Im Vatikan schließt man daher auch persönliche Gründe für einen möglichen Rücktritt nicht aus. Seit 2011 ist er mit der französischen Bankerin Elisabeth Marie Montagne verheiratet. Red